RTL-Dschungelcamp im Rhein-Erft-KreisWie viel Dschungel steckt wirklich in Hürth?
Lesezeit 3 Minuten
Der Otto-Maigler-See in Hürth: Kommt hier Dschungel-Feeling auf? (Archivbild)
Copyright: Britta Havlicek
Hürth – Alles ist anders beim Ersatz-„Dschungelcamp“ 2021. Denn wegen der Corona-Pandemie findet das Dschungel-Abenteuer in diesem Jahr nicht im australischen Regenwald statt, sondern in Hürth-Kalscheuren vor den Toren Kölns.
Über Details hielt sich RTL lange bedeckt. Doch kurz vor der ersten Sendung (Freitag, 15. Januar, 20.15 Uhr auf RTL und TVNOW) gab der Sender erste Einblicke ins neue Camp bei „Ich bin ein Star – Die große Dschungelshow“, wie das Format in diesem Jahr offiziell heißt.
In diesem Tiny House in Hürth verbringen die Stars des Dschungelcamps die kommenden zwei Wochen.
Copyright: TVNOW / Stefan Gregorowius
Dabei wird klar: Es wird eng. Denn für jeweils drei Kandidaten kommt ein sogenanntes Tiny-House zum Einsatz. Das Haus hat zwar alles, was eine Unterkunft haben muss, aber eben in geschrumpfter und spartanischer Form. Zu dritt müssen es sich die Stars, wenn man sie denn so bezeichnen kann, auf 18 Quadratmetern gemütlich machen. Neben Bett, Küche und Bad bleibt da nicht mehr viel Platz. Auch der Außenbereich ist nicht gerade groß geraten.
IBES 2021: Wie viel Dschungelcamp steckt in Hürth?
Eine Spülung mit Wasser gibt es auch beim ersten Dschungelcamp in Deutschland nicht. Sägespäne liegen bereit, können aber wohl kaum verhindern, dass sich mit der Zeit ein unangenehmer Raumduft entwickelt. Und auch der Blick aufs Essen ist alles andere als verlockend. Reis und Bohnen, treue Begleiter der bisherigen 14 „Dschungelcamp“-Staffeln, werden diesmal zwar nicht aufgetischt. Doch wesentlich verlockender sind trockenes Brot und Konservendosen, die den neuen Menüplan bestimmen, auch nicht.
Das Ersatz-Dschungelcamp 2021 hält diesmal ein Tiny House bereit.
Copyright: TVNOW / Stefan Gregorowius
Aber wie soll das Dschungelcamp in Hürth funktionieren? Gibt es wieder Känguru-Hoden, Kakerlaken und Kotzfrucht? Was ist mit dem Lagerfeuer? Der Express hat sich in Hürth umgeschaut, wie viel Dschungel in der 60.000-Einwohner-Stadt steckt.
Das sagt Bürgermeister Dirk Breuer zum Dschungelcamp in Hürth
Und dabei hat die Redaktion festgestellt, dass Hürth gar nicht so viel zum Dschungel fehlt. Das findet auch Bürgermeister Dirk Breuer: „Ich nehme Australien als wirtschaftlich florierenden Standort wahr. Und da sehe ich schon Parallelen zu unserer Stadt. Ich meine, die Sendung wird ja nicht umsonst bei uns in den Studios gedreht. Das zeigt, welchen Wert wir als Medienstandort haben“, sagt er.
Metzgerei-Verkäuferin Nicola Remagen kann keine Känguru-Hoden anbieten.
Copyright: Niklas Brühl
Breuer erinnert sich an eine Australien-Anekdote um einen Karnevals-Prinzen aus der vergangenen Session: „In Alt-Hürth erzählte Prinz Hubert auf seiner Proklamation, dass er aus einem kleinen Landwirtschaftsbetrieb aus Weiler Berrenrath kommt, ganz westlich im Stadtgebiet. Das nannte er dann liebevoll das Outback von Hürth.“
Wo am meisten Dschungel-Feeling aufkommt, wusste Breuer auch sofort. „Unser Erholungsgebiet am Otto-Maigler-See kommt einem da als erstes in den Sinn. Dort gibt es Wald, Tiere und den See“, sagt er.
IBES 2021: Wo gibt es in Hürth Känguru-Hoden?
Kann Hürth auch mithalten, wenn es um das Thema Dschungelprüfung geht? Schließlich müssen die Stars in Australien regelmäßig Köstlichkeiten wie Kakerlaken oder Kotzfrucht essen, wenn sie Sterne sammeln wollen.
„Nein, Känguru-Hoden kann ich nicht anbieten“, sagt Verkäuferin Nicola Remagen von der Hürther Metzgerei Hardy Remagen GmbH mit einem Augenzwinkern. „Nur allerlei fleischige Spezialitäten.“ Was sie zu einer Ekelprüfung servieren könnte? Sie lacht. „Bei uns ist alles lecker.“
Das hätte wirklich schlimmer kommen können für die Dschungelcamper. Ein entspannter Aufenthalt wird die „Dschungelshow“ für die Prominenten dennoch nicht. Entsprechend verbietet RTL auch die sonst üblichen Luxusartikel, die jeder Kandidat mit ins Camp nehmen durfte. Damit steht jetzt fest: Egal ob Hürth oder Australien – der „Dschungel“ bleibt weiter ungemütlich. (red)
