TierquälereiSPD stellt Kontrollen des Schlachthofs in Hürth infrage

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Das Foto zeigt eine Szene aus dem Schlachtbetrieb in Hürth.. Zwei Männer bereiten Schafe auf ihre Schlachtung vor.

Videoaufnahmen und Fotos dokumentieren die Tierquälerei im Schlachthof Hürth.

Die SPD hält es für erstaunlich, dass das Veterinäramt bei elf Kontrollen in dem Betrieb keine kritischen Verstöße festgestellt hat.

Die SPD-Kreistagsfraktion zeigt sich verwundert darüber, dass das Veterinäramt des Kreises bei elf Kontrollen im Schlachthof in Hürth keine kritischen Verstöße festgestellt hat. Angesichts der Fotos und Videoaufnahmen, die dem Deutschen Tierschutzbüro zugespielt und die es nach der Schließung des Betriebs Anfang Januar veröffentlicht hatte, sei dies erstaunlich, sagte Fraktionschef Dierk Timm. 

Er kündigte an, dass seine Fraktion dazu in der Sitzung des Ausschusses für Gesundheit, Integration, Inklusion und Verbraucherschutz am Donnerstag, 23. Februar, nachhaken werde: „Wir gehen zudem davon aus, dass dies auch behördenintern kritisch hinterfragt wird.“

SPD fordert spürbare Konsequenzen für den Betreiber und die Schlachter

Grundsätzlich scheine die Arbeit der Kreisbehörden ordnungsgemäß gewesen zu sein, so Timm weiter. Allerdings falle auf, dass entgegen der üblichen Kontrolldichte (einmal jährlich) der Hürther Betrieb in den letzten beiden Jahren elfmal kontrolliert worden ist. Die SPD werde im Ausschuss nachfragen, ob dies allein aufgrund der Hinweise der Tierschützer geschehen ist, oder ob die Kontrolleure selber den Eindruck gewonnen haben, „dass hier etwas im Busch gewesen sei“.

Klar sei aber, dass kriminellem Handeln nur in begrenzten Umfang mit Kontrollen begegnet werden könne. Es sei wichtig, dass sich auch spürbare Konsequenzen für die in Hürth aufgefallenen Betreiber und Schlachter ergeben. Dass die zuständige Landesbehörde angesichts der Aufnahmen noch nicht über einen Entzug der Schlachterlaubnis entschieden hat, können er nicht nachvollziehen, so Timm weiter.  

Seiner Ansicht nach wären durchgehende Videoüberwachung in allen schlachtenden Betrieben sinnvoll. Dies sei in einer Zeit, in der jedes 15-jährige Kind problemlos stundenlang streamen könne, auch für kleinere Betriebe mit einem vertretbaren Aufwand realisierbar.

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