„Aushängeschild für Hürth“So fieberten Politts Kollegen bei seinem Etappensieg mit

Nach 160 Kilometern konnte Nils Politt endlich von seinem Rennrad steigen.
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Hürth – Nicht nur dem Radsportler Nils Politt wird sein Sieg auf der zwölften Etappe der Tour de France für immer im Gedächtnis bleiben, auch die Vereinskollegen des Radsportvereins (RV) Komet-Delia Köln, des Radsportclubs (RC) Schmitter Köln-Hürth-Gleuel und seine Fans aus dem Rhein-Erft-Kreis werden diesen besonderen Tag in guter Erinnerung behalten.
Achim Michels aus Hürth, der Vereinspräsident des Vereins Komet-Delia Köln, feuerte den heute 27-Jährigen schon vom Streckenrand aus an, als er noch Schülerfahrer dieses Clubs war. Er begleitete den jungen Sportler in seinen Anfängen. „Das ist ein großer Tag für Nils und natürlich auch für seinen Heimatverein Komet-Delia“, sagt Michels. Den Sieg konnte er zwar nicht live verfolgen, er habe erst davon erfahren, als er am Abend zu Hause auf sein Handy geschaut habe. „In unserer Vereinsgruppe haben sich innerhalb von einer Stunde weit über 50 Nachrichten im Chat angesammelt, und ich wurde mehrmals angerufen“, erzählt er.

Nils Politt und Ralf Grabsch fuhren 2009 gemeinsam das Rennen „Komet von Hürth“.
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Auch im Partnerverein RC Schmitter Köln-Hürth-Gleuel war die Freude über den Tour-Erfolg des Trainingskollegen riesig. Vor allem der Ex-Profi und Schmitter-Vereinspräsident Ralf Grabsch jubelte, der die Etappe in vollen Zügen vor dem Fernseher verfolgt hatte. „Ich war von Anfang an dabei, als Nils nach der Neutralisation mit einem Angriff die Gruppe mitzog. Ich habe gleich zu meiner Frau Doreen gesagt: »Der Sieg geht heute nur über Nils.« Und so kam es auch.“
Tagessieg von Nils Politt: Art und Weise begeistert
Aber nicht nur der Sieg an sich begeistert Grabsch, sondern vor allem die Art und Weise, wie Politt ihn erringen konnte. „Mit seiner aggressiven Fahrweise hat er sich diesen Erfolg Schritt für Schritt über die letzten Jahre erarbeitet. Jetzt hat er nach seinem Etappensieg bei der Deutschland Tour und seinem zweiten Platz bei Paris-Roubaix einen weiteren großen Erfolg geholt, der ihn zum Aushängeschild der Stadt Hürth macht“, betont Grabsch. „Auf diesen großartigen Sieg können Nils Politt und seine Familie sehr stolz sein.“
Radprofi Juri Hollmann vom spanischen Team Movistar hätte den Sieg seines Freundes und ehemaligen Teamkameraden ebenfalls fast verpasst. Während Politt zusammen mit seinen Fluchtgefährten dem Hauptfeld in Frankreich enteilte, befand er sich auf den Straßen des Rhein-Erft-Kreises und wollte eigentlich ohne Zeitdruck trainieren.
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Als Hollmann zwischendurch in Erfahrung bringen konnte, was bei der Tour geschah, machte er sich schnellstmöglich auf den Heimweg. In seiner Wohnung in Alstädten/Burbach drückte er jedoch nur Politt die Daumen. „Mein Teamkollege Imanol Erviti befand sich in der Gruppe des Tages“, erklärt Hollmann. „Ihm hätte ich den Sieg auch gegönnt, weil er der Papa in unserem Team und ein supernetter Kerl ist. Aber ich war doch noch etwas mehr für Nils.“