Jetzt noch schnell bestellenBlumenhändler in Rhein-Erft hoffen auf gutes Geschäft

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Schöne Sträuße für Frau oder Freundin kann man auch am Sonntag noch bei Blumen Kick in Erftstadt-Lechenich kaufen.

Schöne Sträuße für Frau oder Freundin kann man auch am Sonntag noch bei Blumen Kick in Erftstadt-Lechenich kaufen.

Rhein-Erft-Kreis – Der Valentinstag mitten im Karneval – für Blumenhändler ist das gewöhnlich keine gute Kombination. Denn wenn die Jecken schunkeln und feiern, kaufen sie seltener Rosen für ihre Angebeteten. Das ist jedenfalls die Erfahrung von Hubertine Fratini, seit 20 Jahren Inhaberin des kleinen Blumenlädchens „Hubertines Blumenhof“ im Hürther Ortsteil Alstädten/Burbach.

In diesem Jahr rechnet die 68-jährige Blumenhändlerin mit besseren Geschäften zum Festtag der Liebenden. Die Umsatzeinbußen durch die dem Virus zum Opfer gefallene Session mache das allerdings nicht wett.

Zahlreiche Bestellungen

„Ich hab schon viele Bestellungen für Samstag und Sonntag“, sagt Fratini. Viele Kunden, die sonst einfach reingeschaut hätten, seien vorsichtig geworden und wollten sich nicht lange im Laden am Von-Geyr-Ring 1 aufhalten. Aber auch, wer sich am Samstag (9 bis 16 Uhr) oder Sonntag (ab 8 Uhr) noch spontan einen Strauß für die Partnerin oder den Partner binden lassen möchte, werde bei ihr fündig. Natürlich mit Hygienekonzept und auf Abstand.

Weil sie mit frischer Ware handeln, dürfen Blumenläden in Nordrhein-Westfalens trotz der Einschränkungen öffnen. Monika Lehmann, Geschäftsführerin bei Blumen Kick in Erftstadt-Lechenich, erinnert sich an den ersten Lockdown im Frühjahr des vergangenen Jahres. Da mussten die Blumenhändler schließen, in Supermärkten und Baumärkten gab es aber weiterhin Sträuße und Pflanzen zu kaufen. „Da hat sich unser Berufsverband für uns stark gemacht und erwirkt, dass wir öffnen können. Schließlich leben wir davon“, sagt Lehmann. Am Sonntag ist das Geschäft am Römerhofweg von 10 bis 14 Uhr geöffnet, Lehmann und zwei Angestellte erwarten die Kundschaft. „Vielleicht kommen sogar mehr Leute als in normalen Jahren“, vermutet die Geschäftsführerin.

Weniger Kunden

Hubertine Fratini fährt jeden zweiten Tag früh morgens zum Großmarkt nach Köln, um frische Blumen einzukaufen. „Ich hab schon den Eindruck, dass viele Gärtner in diesem Jahr wegen Corona zaghafter produziert haben“, sagt die Händlerin. Es seien aber alle Sorten verfügbar, und wenn es Einschränkungen gebe, dann eher wegen des frostigen Wetters.

Auch das Gartencenter Stassen in Bergheim hat zu den regulären Zeiten geöffnet, am Sonntag zusätzlich von 10 bis 15 Uhr. „Viele Kunden sind unsicher, ob wir in der Coronazeit überhaupt geöffnet haben. Manche rufen an, doch manche denken auch, wir hätten geschlossen“, berichtet Mitarbeiterin Saskia Selbach. Insgesamt zählen die Zievericher Blumen- und Pflanzenhändler deutlich weniger Kunden als vor der Pandemie. „Die älteren Kunden kommen aber noch eher als die jüngeren“, hat Selbach festgestellt. Das Gartencenter setzt verstärkt auf einen kontaktlosen Lieferservice.

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Nach Einschätzung der Hürther Händlerin hat Corona die Nachfrage nach Blumen sogar noch befördert. „Die Leute müssen zu Hause bleiben, und dann wollen sie es sich wenigstens schön machen“, sagt Hubertine Fratini. „Wir können uns nicht beschweren“, bestätigt Monika Lehmann. Allerdings hätten die Blumenhändler übers Jahr erhebliche Einbußen hinnehmen müssen. Keine Hochzeiten oder großen Geburtstagsfeiern, auch Beerdigungen finden nur im kleineren Rahmen statt. Und auch das Geschäft zu Karneval ist ausgefallen. „Die Blumen-Deko für die Säle, die üppigen Sträuße zur Proklamation, das alles gibt es in diesem Jahr nicht“, bedauert Hubertine Fratini. Das wiegen auch die Rosenkavaliere am Valentinstag nicht auf.

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