30 Jahre SpielmobilToben für gute Entwicklung

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Auf der Hüpfwurst können Kinder toben und balancieren. Das Spielmobil stoppt regelmäßig auf dem Platz der Integration.

Auf der Hüpfwurst können Kinder toben und balancieren. Das Spielmobil stoppt regelmäßig auf dem Platz der Integration.

Kerpen-Sindorf – Auch nach 30 Jahren erfreut sich das Spielmobil noch großer Beliebtheit. So drückten Kinderärzte den Eltern junger Patienten sogar immer häufiger den Infozettel zu dem Mobil in die Hand, wenn ihnen motorische Defizite auffielen, berichtete Jugendpfleger Thomas Kümpel: „Damit die Kinder sich mal wieder bewegen. Hüpfen, springen, balancieren, schaukeln, laufen.“

Begegnung für Jung und Alt

Zum 30-jährigen Bestehen waren viele Kinder und Familien auf den Platz der Integration gekommen. Die pädagogischen Mitarbeiter hatten eigens den Grill angeheizt und schenkten Getränke aus, die Anwohner hatten Salate und andere Leckereien mitgebracht.

Auch die Besucherinnen und Besucher des Spielmobils kamen bei der Geburtstagsfeier zu Wort.

Auch die Besucherinnen und Besucher des Spielmobils kamen bei der Geburtstagsfeier zu Wort.

So sorge der Stopp des Spielmobils auf dem Platz für Begegnungen von Menschen. Jung und Alt kämen zusammen, betonte Christian Schröer, Sprecher der Nachbarschaftsgemeinschaft „Auch wir sind Sindorf“.

Spielen ist so wichtig wie Schule

„Spielen ist genau so wichtig wie Schule“, sagte Stefan Melulis vom Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft der Spielmobile. Und als Bürgermeister Dieter Spürck via Megafon die Kinder fragte, was am Spielmobil so toll ist, hörte man Antworten, wie „alles“ oder auch „Martin“, womit der Sozialpädagoge Martin Zickel gemeint war, der seit 15 Jahren mit dem Spielmobil in den Stadtteilen unterwegs ist. Unterstützt wird er von den hauptamtlichen Spielmobilpädagogen Andrea Weiß und Alexandra Philipp und Honorarkräften.

Auch mal ein Risiko eingehen

Beim Benutzen von Rädchen, Bodenfahrzeugen oder der Hüpfwurst gelte es, so viel zulassen wie möglich, erläuterte Weiß, die Kinder sollten ihre Grenzen ausprobieren, auch mal ein Risiko eingehen. Versuche, Experimente und Wagnisse gehörten zum Spielen und zur Entwicklung einer gesunden und selbstbewussten Persönlichkeit. Und genau das sei das langfristige Ziel der Arbeit mit dem Spielmobil, sagte Martin Zickel.

Mit dem Megafon hielten Martin Zickel und Bürgermeister Dieter Spürck (l.) Reden zum 30-jährigen Bestehen des Spielmobils.

Mit dem Megafon hielten Martin Zickel und Bürgermeister Dieter Spürck (l.) Reden zum 30-jährigen Bestehen des Spielmobils.

Viele Städte hätten das Spielmobil wegen der hohen Kosten wieder abgeschafft, sagte Spürck, im Kreis sei es das einzige seiner Art. Im Rat der Kolpingstadt sei man sich allerdings über den prophylaktischen Wert des offenen Spielangebots einig.

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