Immer wieder neue MängelKerpener Erftlagune kann immer noch nicht öffnen

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Noch befindet sich kein Wasser im Nichtschwimmerbecken, das innen und außen liegt.

Noch befindet sich kein Wasser im Nichtschwimmerbecken, das innen und außen liegt.

Kerpen – Drei Jahre lang ist das Freizeitbad Erftlagune zwischen Horrem und Sindorf in der Zeit von 2015 bis 2018 runderneuert worden. Knapp vier Millionen Euro mussten dafür auf den Tisch gelegt werden. Doch es treten immer wieder neue Mängel auf.

Das führt dazu, dass das Bad nun voraussichtlich erst am 7. Juli wieder geöffnet werden kann, obwohl dies aufgrund der Corona-Schutzverordnung schon jetzt wieder möglich wäre.

Mit dem Zustand des Bades beschäftigt sich nun der Sportausschuss am Mittwoch, 16. Juni, 17 Uhr. Eine ganze Seite der Ausschussvorlage füllt allein die Aufzählung der 28 festgestellten Mängel (Stand Mai), darunter etwa ein Defekt an der Lüftungsanlage, ein Riss im Wärmetauscher des Blockheizkraftwerkes, Rostbefall am Treppengerüst der Rutsche oder Feuchtigkeit an der Decke unter der Empore der Schwimmhalle.

Nichtschwimmerbecken der Erftlagune war undicht

Das größte Problem soll nun aber schon so gut wie behoben sein. Das Nichtschwimmerbecken, das von innen nach außen führt, verlor bis zu 9000 Liter Wasser täglich. Die Ursache, ein kaputtes Rohr, ist gefunden und repariert worden. Da man für die Suche nach dem Leck das Wasser aus dem Becken ablassen musste, habe man bis zur Frostfreiheit im Frühjahr warten müssen, heißt es in der Vorlage. Denn ein leeres Becken wäre durch Frost weiter beschädigt worden. Da dazu auch noch Fliesenarbeiten kamen, Trocknungszeiten abgewartet werden mussten und die Wasserqualität über einen längeren Zeitraum immer wieder geprüft werden muss, soll das Bad erst Anfang Juli öffnen.

Auch Fliesen müssen repariert werden.

Auch Fliesen müssen repariert werden.

Die immer wieder neu auftretenden Mängel seien ein „Ärgernis ohnegleichen“ meint CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus Ripp. „Die Erftlagune wird eine endlose Geschichte bleiben.“ Dennoch werde die Existenz des Bades aus seiner Sicht im Moment nicht in Frage gestellt. Dazu sei schon zu viel Geld in die Sanierung gesteckt worden.

„Die Erftlagune ist ein wichtiges Angebot für die Bevölkerung“

Ähnlich ist die Haltung bei der SPD, wie deren sportpolitischer Sprecher, der Stadtverordnete Ingpeer Meyer, erläuterte. Die Probleme der Erftlagune seien durch die schlechte Bauausführung und die dann folgende Insolvenz der Baufirma entstanden. Dies sei nicht mehr zu ändern, nun müsse die Stadt das Beste daraus machen: „Wir wollen die Erftlagune erhalten. Sie ist ein wichtiges Angebot für die Bevölkerung.“ Nachdem schon viel Geld in die Sanierung gesteckt worden sei, müssten nun auch die noch bestehenden Mängel beseitigt werden.

Das ist auch der Plan der Stadtverwaltung: Wie Roy Labbisch, Referent im Bürgermeisterbüro, ausführte, liegen die Arbeiten für die Abdichtung des Nichtschwimmerbeckens in den letzten Zügen. In diesen Tagen entscheide sich, ob das Öffnungsdatum 7. Juli eingehalten werden könne.

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Die anderen Mängel, die auf der Liste der Verwaltung für die Sportausschusssitzung ständen, seien oft nicht so gravierend. Sie würden nun Zug um Zug abgearbeitet.

Die Erftlagune ist ein Vierjahreszeitenbad mit Innen- und Außenbecken und rund 25 Jahre alt. Sie war von Beginn an umstritten. Rund 18 Millionen Mark kostete seinerzeit der Bau. Dafür wurden andere Bäder in der Umgebung dichtgemacht – insbesondere das Freibad in Horrem und das Hallenbad in Sindorf. Für den Erhalt des Freibades in Horrem und für eine dezentrale Bäderstruktur hatten sich damals Bürgerinitiativen eingesetzt, die sich aber nicht durchsetzen konnten.

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