ExistenzbedrohendBlau-Weiß Kerpen muss wohl Jahre auf Umzug des Jahnstadions warten

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Die Fußballer des Vereins Blau-Weiß Kerpen trainieren auf dem unbeliebten Ascheplatz.

Die Fußballer des Vereins Blau-Weiß Kerpen trainieren auf dem unbeliebten Ascheplatz.

Kerpen – Als der Fußballclub Blau-Weiß Kerpen vor zwei Jahren sein 90-jähriges Jubiläum feierte, schien der Bau des neuen Jahnstadions am Ortsrand bevorzustehen. Schon 2021 könnten die neuen Sportanlagen bezogen werden, hatten seinerzeit Vertreter der Stadt bei den Jubiläumsfeierlichkeiten in Aussicht gestellt, erinnert sich Blau-Weiß-Vorsitzender Willi Grzeschik. Doch nun sieht es so aus, als müsse der Fußballverein noch viele Jahre auf die neue Sportanlage warten.

Im Haupt- und Finanzausschuss war aus den Reihen der Stadtverwaltung zu hören, dass es doch nicht so schnell gehe. Bislang hatte es geheißen, der neue Sportplatz solle dem Neubau des Gymnasiums vorgezogen werden, nun aber lautet das Motto, beide Projekte müssten zeitgleich durchgeführt werden. Für eine Trennung seien die gegenseitigen Abhängigkeiten zu groß, etwa bei den Punkten Entwässerung, Emissionsschutz oder Bodenmanagement. „Die Verwaltung sieht daher im Moment keine Möglichkeit, die Arbeiten an den Sportplätzen vorzuziehen“, ist im Ausschussprotokoll festgehalten.

Kerpen: Gymnasium und Platz wohl erst 2027 fertig

Mit der Fertigstellung des neuen Gymnasiums wird im Jahre 2027 gerechnet. Solange werde es wohl nun auch mit den neuen Sportanlagen dauern, hieß es im Ausschuss. Allerdings suche man weiter nach Möglichkeiten, die Sache zu beschleunigen.

Den Grünen war das alles zu vage. „Für die Existenz des Vereins ist es notwendig, endlich Klarheit über die Planungen für den Neubau der Sportanlagen zu haben“, meint der Stadtverordnete Bernd Krings.

Mitglieder des SV Blau-Weiß Kerpen enttäuscht

Bei den rund 300 Mitgliedern des Vereins macht sich so schon wieder Enttäuschung breit. Denn die beiden Plätze, über die Blau-Weiß am Jahnstadion verfügt – ein Rasen- und ein Aschenplatz – sind je nach Witterung oft kaum bespielbar. Seit Langem plant der Verein deshalb den Bau eines Kunstrasenplatzes. Doch die Investition lohnt sich nur, wenn der Umzug auf den neuen Standort nicht kurz bevorsteht. Der Verein hängt in der Warteschleife.

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Grzeschik: „Uns sind die Hände gebunden. Wir warten nun schon seit neun Jahren.“ Immer wieder sei man vertröstet worden. Hätte man den Kunstrasenplatz am alten Standort vor neun Jahren gebaut, hätte sich das noch gelohnt. So ein Platz habe eine Nutzungsdauer von 15 Jahren. Jetzt sei es zu spät. Er wolle den Zuständigen der Stadt den guten Willen nicht absprechen, doch die Situation sei für den Verein existenzbedrohend. Viele Nachwuchsspieler würden auf Vereine in der Umgebung ausweichen, die Kunstrasenplätze haben.

Immerhin: „Der Rasenplatz am Jahnstadion ist im Moment in einem sehr guten Zustand“, berichtet Grzeschik. Mitarbeiter der Stadt und viel Eigenleistung der Vereinsmitglieder hätten ihn kürzlich wieder in Schuss gebracht.

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