Kein störendes GewerbeKatzenpension in Kerpen darf sich im Wohngebiet erweitern

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Andrea und Stefan Schmidt betreiben im Dachgeschoss ihres Einfamilienhauses eine Katzenpension.

Kerpen – Der junge Kater Balou versteckt sich erst einmal, als der Besucher den Raum betritt. Seine Schwester Bella lugt derweil neugierig von einem Laufsteg herunter, der unter der Decke angebracht ist.

Die beiden Tiere verbringen ein paar Tage auf der „Katzeninsel“, die Andrea und Stefan Schmidt auf der Haagstraße 61a in einem Reihenhaus eingerichtet haben. Das Haus, das ganz normal bewohnt wird, bietet im Dachgeschoss einen großen Raum, der als Katzenpension genutzt wird.

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Laufstege unter der Decke und Kratzbäume bieten den Tieren gute Klettermöglichkeiten.

15 Euro kostet es am Tag, dort eine Katze unterzubringen, wenn man etwa in Urlaub fahren möchte. Der Raum ist eingerichtet mit Kratzbäumen, Laufstegen, Klettermöglichkeiten, Katzenklos und Futterstellen. Bis zu zehn Katzen gleichzeitig kann Andrea Schmidt, die als gelernte Tierarzthelferin die Pension leitet, derzeit aufnehmen.

Beteiber der Katzenpension: Nachbarhaus gekauft

Schon seit seit sechs Jahren gibt es die Katzenpension. „Wir sind gut ausgebucht“, berichtet die Betreiberin, die daher erweitern möchte. Dafür hat das Ehepaar das Nachbarhaus gekauft. In Zukunft sollen bis zu 30 Tiere gleichzeitig betreut werden können.

Dass die Einfamilienhäuser als Tierpension genutzt werden , ist mit der Stadt Kerpen und auch mit dem Kreisveterinäramt abgesprochen. „Es handelt sich bei der Haagstraße um ein gemischtes Wohngebiet, in dem auch »nichtstörendes Gewerbe« zulässig ist“, erläutert Roy Labisch aus dem Bürgermeisterbüro. „Es gibt dabei natürlich auch Auflagen zu beachten.“ Es handele sich aus Sicht der Stadt jedenfalls nicht um eine unzulässige Zweckentfremdung von Wohnraum, wie ein Anwohner anonym beklagt hatte.

„Katzeninsel“ in Kerpen: Nur kastrierte Tiere

Andrea Schmidt betont, dass in ihrem Haus die Wohnräume für ihre Familie und die Räume für die Katzen streng getrennt seien, „schon alleine aus hygienischen Gründen“. Die aufgenommenen Katzen müssen kastriert sein und sie würden auch einer Flohprophylaxe unterzogen. „Wir verlottern hier also nicht.“

Zudem sei die Anzahl derzeit auf zehn Tiere beschränkt. „Dann ist man ausgelastet“, erklärt Andrea Schmidt. Ihre Arbeit bestehe größtenteils daraus, die Katzenunterkunft sauber zu halten und die Tiere zu füttern. „Mir ist es ein Anliegen, dass es ihnen gut geht. Wenn Schmusebacken dabei sind, sollen die auch gekuschelt werden.“ Katzen, die schon alt sind oder mit Artgenossen nicht zurecht kommen, können auch ein Einzelzimmer bekommen.

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Da die „Katzeninsel“ nun erweitert wird, suchen die Betreiber noch eine ausgebildete Tierpflegerin zur Unterstützung. Zudem ist ein Außengehege geplant, das die Tiere dann laut Auflage aber nur bis 18.30 Uhr nutzen dürfen. „Es sollen ja hier nachts draußen keine Katzen herum miauen.“  

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