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ProzessauftaktKerpener soll Stieftochter jahrelang schwer missbraucht haben

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Zu sehen ist das Landgericht in Köln.

Vor dem Landgericht in Köln hat der Prozess gegen den Kerpener begonnen. 

Dem Angeklagten werden 32 Taten im Zeitraum von Sommer 2016 bis 3. Januar 2025 vorgeworfen.

Bereits weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit hat vor dem Landgericht Köln der Prozess gegen einen Kerpener begonnen, der seine Stieftochter schwer sexuell missbraucht haben soll. Dem Angeklagten werden 32 Taten im Zeitraum von Sommer 2016 bis 3. Januar 2025 vorgeworfen.

Die meisten Übergriffe auf die Schutzbefohlene sollen stattgefunden haben, als das Kind acht bis zehn Jahre alt war, einige der Vorfälle auch nach dem 14. Geburtstag der inzwischen im juristischen Sinne Jugendlichen. Auf Antrag des Nebenklage-Vertreters schloss die 2. Große Strafkammer unter Vorsitz von Richter Christoph Kaufmann die Öffentlichkeit sowohl von der Verlesung der Anklageschrift als auch von den Einlassungen des 52-jährigen Angeklagten aus.

Erneute Traumatisierung soll verhindert werden

Begründung: Die minderjährige Geschädigte werde dadurch identifizierbar und Stigmatisierung in ihrem Lebensumfeld ausgesetzt. Einzelheiten der Anklage würden ihre persönlichen Lebensumstände, insbesondere ihre sexualbezogene Intimsphäre berühren, und sie erneut traumatisieren. Dasselbe gelte für die angekündigten Einlassungen des Angeklagten, in denen voraussichtlich Sexpraktiken mit ihr zur Sprache kommen.

Richter Christoph Kaufmann, der bereits große Prozesse im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal im Erzbistum Köln führte, erwartet weitere Anträge zum Schutz des minderjährigen Opfers.

Da der Angeklagte, der seit dem 13. Februar in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Köln-Ossendorf sitzt, Personen im Zuschauerraum durch Lächeln und Kopfnicken begrüßt hatte, fragte Kaufmann, wer sie seien. Es handelte sich um die Mutter, einen Arbeitskollegen und eine Bekannte des Angeklagten, die aber wahrscheinlich nicht in den Zeugenstand gerufen werden müssen, um Angaben zu seiner Persönlichkeit zu machen. Der Prozess wird fortgesetzt.