Kirmes in KerpenNach 40 Jahren Pause kommt der Leonhardusmarkt zurück

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Der historische Leonhardusmarkt gehörte für die Manheimer zu den Höhepunkten des Jahres.

Kerpen-Manheim-neu – Vielleicht schon in den 70 er Jahren, vielleicht auch erst in den 80ern. Strittig ist für die Mitglieder der Manheimer Vereinsrunde, wann der Leonhardusmarkt zum letzten Mal stattgefunden hat. Einig sind sie sich aber in einem anderen Punkt: Dass die Kirmes nach fast einem halben Jahrhundert wiederbelebt wird.

„Wir hoffen auf eine neue Kirmesära in Manheim“, sagt Ortsvorsteherin Lonie Lambertz. Die Idee, den Leonhardusmarkt wiederzubeleben, gebe es schon seit Anfang der 2000er Jahre. „Stattdessen haben wir  bis vor Corona den Tag der Vereine in der Bürgerhalle gefeiert.“ Aktuell ist aber unklar, ob die Bürgerhalle nicht Unterkunft für Flüchtlinge wird. Deshalb suchte die Vereinsrunde nach einem alternativen Veranstaltungsort. Die Wahl fiel auf das Gemeindezentrum, das vor einem Jahr fertiggestellt wurde. Und so rückte auch der Leonhardusmarkt wieder in das Bewusstsein der Vereinsrunde.

Historischer Leonhardusmarkt zog zahlreiche Wallfahrer an

Vor allem die Vereine sollen von der Kirmes profitieren. Wie wichtig sie ist, das weiß auch Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Fußballvereins Viktoria 1919 Manheim. Die Vereine hätten viele Leute durch Corona verloren, sagt er. „Wenn jetzt zum dritten Mal in Folge alles ausfällt, trifft uns das hart. Wir sind auf die Kirmes angewiesen.“

Der Leonhardusmarkt in Manheim war nicht irgendeine Kirmes – Jahr für Jahr zog er hunderte Wallfahrer ins alte Manheim. Der Heilige Leonhardus, Namensgeber der Kirmes, ist der Schutzpatron der Bauern. Noch heute sind die Manheimer im Besitz der Reliquien  des Heiligen. „Drei Tage dauerte der Leonhardusmarkt. Und viele haben sich montags und dienstags zusätzlich frei genommen, um zu feiern“, erläutert Lambertz.  Alte Zeitungsartikel, im beginnenden 20. Jahrhundert, belegen die Bedeutung der Kirmes. Der Leonhardusmarkt war für viele der Höhepunkt des Jahres – und erfüllte gleich mehrere Funktionen: Er war kirchliches Fest, Familientreffen und Partnervermittlung.

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Ähnlich bedeutend soll die Neuauflage nicht werden. Ein umfangreiches Programm hat die Vereinsrunde trotzdem ausgearbeitet. Die Kirmes startet am Sonntag, 6. November,9 Uhr ,mit einer Festmesse in der Kirche St. Albanus und Leonhardus. Danach gibt es Spiele wie Dosenwerfen, Laserschießen und ein Mitsingkonzert auf dem Kirchenplatz. Dabei stellen sich auch die Manheimer Vereine vor. Im Gemeindezentrum verkaufen Kunsthandwerker und Händler ihre Waren. Und weil der Heilige Leonhardus auch als Patron der Haustiere gilt, sollen sich ein paar Hühner auf der Kirmes herumtreiben.

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