Lesung in Kerpen-BalkhausenManolo Link stellt neues Buch vor

Viele Gäste waren zur Vorstellung des neuen Buchs von Manolo Link in die Gaststätte „WunderBar Konsum“ gekommen.
Copyright: Tripp
Kerpen-Balkhausen – Vor 50 Jahren habe er in der Gaststätte „WunderBar Konsum“ mit 15 sein erstes Bier getrunken und vor zwölf Jahren dort sein erstes Buch „Ein neues Leben auf Bali“ vorgestellt, erzählte Manolo Link. Vergangenes Jahr im November habe er auf persönliches Erscheinen zu einer Lesung verzichten müssen, er lebe ja in Dublin.
Diesmal habe der „spontanste und verrückteste Wirt Europas“, Andreas Weyrauch, ihm die Vorstellung seines achten Buches ermöglicht: „Fisterra“ – Pilgergeschichten vom Ende der Welt“. Die Einnahmen der verkauften Bücher des Abends und Spenden sammle er für die Geschädigten des Hochwassers, sagte Link.
Gemeinsame Jugend in Kerpen
Viele Zuhörerinnen und Zuhörer waren an diesem Dienstagabend ins überdachte Vorzelt an der Kneipe gekommen. Während Manolo Link sich noch in der Kneipe im Gespräch befand, tiefen sie nach ihm wie nach einem Popstar, der sich in der Garderobe vorbereitet: „Ma-no-lo, Ma-no-lo“. Eddy Wildenburg, bekannt als Balkhausener Urgestein und Präsident der KG Rut-Wies Balkhausen-Türnich, moderierte die Buchvorstellung an.
Er erzählte von einer gemeinsamen Jugendzeit mit Manolo Link, den er damals noch „Jüppie“ gerufen habe. Eine „wilde und raue Jugend“ sei das gewesen, damals rund um das Haus Katterforst. Inzwischen sei Franz-Jupp ein Schriftsteller geworden. „Ein authentischer Autor“, wie Wildenburg sagte.
Schlusspunkt der Trilogie
Mit „Fisterra“ stellte Manolo Link das dritte Buch einer Trilogie vor. Er beendete damit die Vorgängerromane „Philippe“ und „Insua“. Die siedelt Link selbst im Bereich der Fabel an, als „inspirierende, spirituelle Literatur“. Die Figur des Philippe, „ein heilendes Kind aus Pamplona“, setzt mit Liebe Heilkräfte in Bewegung. „Insua“, das zweite Buch der Trilogie, sieht der Autor als Werk, in dem er der Sinnfrage des Lebens auf den Grund gehe.
Sein ganzes philosophisches und psychologisches Wissen sei hier eingeflossen, er habe vieles gelesen. Den Schlusspunkt der Trilogie setzte er mit Schilderungen von Begegnungen seiner Pilgerreise auf dem Jakobsweg vor 16 Jahren. Namen wirklicher Menschen ersetzen die Überschriften im Buch. Aber auch der fiktiven Gestalt Philippe begegnen die Leserinnen und Leser in mehr als einem Kapitel.
Pilgerreise war Wendepunkt
Die Pilgerreise habe einen Wendepunkt in seinem Leben bedeutet, berichtete der 65-jährige. Eine Wende, die ihn weggeführt habe vom Alkohol, von der Depression, die der Tod seiner zweiten Frau ausgelöst habe, vom Verlust seiner Arbeitsstelle. Hin zum Schreiben, ohne das er nicht mehr sein könne. Denn: „Ich verstehe mich selbst nicht, wenn ich nicht schreibe.“
In Fisterra, dem mystisch verklärten Ort, der in der mittelalterlichen Weltsicht, als die Erde noch eine Scheibe schien, das Ende der Welt bedeutete, dort, am Endpunkt auch des Jakobs-Pilgerweges, sei er seiner neuen Frau und Liebe begegnet, der Irin Jean, „ohne, dass ich sie gesucht habe“. „Ich habe Wunder erlebt“, sagt Manolo Link.
Das könnte Sie auch interessieren:
Fisterra sei auch der Ausgangspunkt für seine Literatur gewesen, ein Schreiben für den Frieden und um hilfreiche, gar heilsame Worte zu finden.
Eine brotlose Kunst? Immerhin habe sein erstes Buch in englischer Übersetzung den Weg in die USA, nach England, Irland, Italien und selbst Indien gefunden, sagte Manolo Link. Was mehr noch zähle, seien die Mitteilungen von Lesern und Leserinnen, die ihm von der helfenden, gar heilsamen Wirkung seiner Worte berichteten.