Verein St. GeorgReiterhof in Kerpen ist umstritten

Vorsitzender Theo Gottschalk weist die Vorwürfe gegen seinen Verein zurück.
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Kerpen-Bergerhausen – Gehölze sollen entfernt, Schutt vergraben und und alte traditionsreiche Gebäudeteile abgerissen worden sein. Heftig wurde im Umweltausschuss der Reiterhof kritisiert, den der Verein St. Georg an der Dürener Straße in Bergerhausen betreibt. Der Verein habe im Landschaftsschutzgebiet am Neffelbach und nahe der Burg Bergerhausen widerrechtlich einen Reitplatz angelegt und sich diesen erst nachträglich vom Landschaftsbeirat des Kreises genehmigen lassen, hieß es. Auch sei die alte Remise des Hofes, die nach der Burg das zweitälteste Gebäude im Ort gewesen sei, abgerissen worden, obwohl dort Eulen genistet hätten.
Die Pferde auf dem Hof seien in einem „jämmerlichen Zustand“, mehrmals sei das Kreisveterinäramt schon im Einsatz gewesen. Zweifelhaft sei auch, ob der Verein als solcher überhaupt existiere. Nun solle die Kerpener Stadtverwaltung auf dem Hof einmal nach dem Rechten sehen, hieß es unisono im Ausschuss.
„Wir sind ein eingetragener Verein“, entgegnet Vorsitzender Theo Gottschalk (63) auf die Vorwürfe, die haltlos seien. Als ausgebildeter Reitlehrer gebe er rund 20 Kindern ehrenamtlich Reitunterricht, die Mitglieder im Verein seien. Der Verein habe für seine Zwecke vor rund sechs Jahren den ziemlich verfallenen Bauernhof in Bergerhausen inklusive sechs Hektar Weideland gepachtet und versuche, den Hof Schritt für Schritt wieder in Schuss zu bringen. „Das Geld, das reinkommt, wird wieder investiert.“ Dabei engagiere sich der Verein auch sozial: So habe man vor zwei Jahren etwa ein Pferd für einen Martinszug gestellt und auch Ponyreiten für einen guten Zweck organisiert.
Gottschalk räumt ein, dass es zur Zeit Probleme wegen des 20 mal 60 Meter großen Reitplatzes gebe Hier sei man mit dem Kreis aber über Ausgleichspflanzungen im Gespräch: „Wir wollen hier jede Menge Obstbäume pflanzen.“ Bei der Anlage des Platzes sei ganz korrekt Füllkies und Sand verwendet worden. Die 13 Pferde des Vereins würden gut behandelt. Nur einmal habe es Probleme gegeben, als man die Pferde eines Bekannten aufgenommen habe, weil die von diesem schlecht versorgt worden seien.
Wie beim Kreisveterinäramt zu erfahren war, sei der Hof in den vergangenen Jahren mehrmals aufgrund „anonymer Anzeigen“ kontrolliert worden, zuletzt im Juni 2012. Es seien aber keine oder nur geringe Mängel festgestellt worden. Der Abriss der der Remise sei, so die Stadt, aufgrund deren geringer Größe ohne Genehmigung möglich gewesen.