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Knatternde WeihnachtsbotenÜber 100 Vespa-Fahrer nahmen an Spekulatius-Runde teil

Lesezeit 3 Minuten

Vor der historischen Kulisse des Brühler Schlosses winkten die Nikoläuse den Zuschauern zu.

Rhein-Erft-Kreis – Der Großpudel Anton hatte die Ruhe weg. Gelassen saß er am Sonntagnachmittag mit Elchgeweih auf dem Kopf und einer Moped-Brille über den Augen im Beiwagen der Vespa von Anja Palzer (56). Sie selbst hatte ein Weihnachtsmann-Kostüm übergestreift. Insgesamt hatten sich weit mehr als 100 Fahrer im Nikolaus- oder Engel-Dress am Sonntagnachmittag mit geschmückten Vespas zur großen Spekulatius-Fahrt auf dem Balthasar-Neumann-Platz getroffen.

Von dort aus ging es auf den knatternden Motorrollern über Köln nach Wesseling zum Weihnachtsmarkt, wo alle Nikoläuse und Engel am Abend zu einem warmen Getränk erwartet wurden. Gesponsert wurde die Tour von der Bäckerei Voigt, die 700 Tütchen mit feinstem Weihnachtsgebäck gestiftet hatte. Für einen Euro pro Tüte konnten die Teilnehmer der Spekulatius-Tour diese Päckchen erwerben, um sie dann unterwegs an die Kinder und Erwachsenen zu verteilen. Der Erlös geht wiederum an die Aktion Lichtblicke.

Komplette Winterlandschaft auf Vespa gebaut

„Unsere Motivation ist es, weihnachtliche Freude zu bringen“, erklärte Karl-Heinz Hennes Präsident des Brühler Vespa-Clubs. Zusammen mit Alexander Berk, Präsident des Blechvespen Köln-Bonn, hatte er die erste Spekulatius-Fahrt organisiert .

Vier Fragen an Karina Hanauer

Als Engel hatte sich Karina Hanauer (56) verkleidet, um die Spekulatius-Fahrt zu unterstützen. Mit ihr sprach Margret Klose.

Warum machen Sie bei der Aktion mit?

Es ist doch für die gute Sache und es ist wirklich auch eine sehr schöne Aktion.

Wie lange haben Sie an ihrem Kostüm gebastelt?

Alles in allem war ich schon einen ganzen Nachmittag damit beschäftigt. Aber es hat mir richtig viel Spaß gemacht.

Warum haben Sie sich als Engel verkleidet?

Das Weihnachtsmannkostüm war mir einfach zu unbequem.

Wie oft haben Sie an dieser Tour schon teilgenommen?

Mein Mann Uwe und ich sind heute zum ersten Mal bei der Tour dabei.

Viele der Teilnehmer waren allerdings schon bei der Benefiz-Tour der Kölner Vespa-Clubs RheinSchalter in den vergangenen Jahren dabei, die jedoch in diesem Jahr nicht stattfand. „Wir waren schon viermal mit unterwegs“, erzählte Stephan Buchholz. Auf seine Vespa hatte er eine ganze Winterlandschaft gebaut mit Schneemännern, beleuchteten Häusern und sogar einer kleinen Eisenbahn. „Gut zwei Tage hat mich der Aufbau beschäftigt“, lachte er. Doch das sei ihm die gute Sache und der Spaß an der Freude einfach wert.

Andere Teilnehmer hatte ihre Vespa mit Lichterketten umwickelt. „Am allerschönsten ist es, die Kinderaugen leuchten zu sehen“, beschrieb Palzer ihre Gefühle. Auch Weihnachtsmann Ralf Büser aus Walberberg freute sich auf diese besondere Fahrt. Vespa fahren, das sei für ihn ein Lebensgefühl und Freiheit pur. Kaum zu toppen sei jedoch das Gefühl, wenn auch noch eine gute Sache damit verbunden werden kann. Die Passanten hatten ihre helle Freude. „Das ist eine richtig tolle Sache“, freute sich Günter Engels. Er war extra aus Bornheim-Merten gekommen, um sich den Start anzusehen.

Die Aktion Lichtblicke kümmert sich um Menschen, die schwere Schicksalsschläge hinnehmen mussten, ganz besonders um Kinder. Ins Leben gerufen wurde sie von den NRW-Lokalradios um Radio NRW, den fünf Caritasverbänden in NRW sowie der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe.

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