Kommentar zur Wahl in Rhein-ErftKann Romina Plonsker (CDU) schon Ministerin werden?

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Plonskerwählt

Romina Plonsker bei der Stimmabgabe an der Pfarrkirche St. Bruno.

Rhein-Erft-Kreis – Dieser Wahlkampf hat der SPD zugesetzt: Bernd Coumanns und Daniel Dobbelstein fehlten aus gesundheitlichen Gründen, als Parteivize Dierk Timm im Kreishaus vor die Mitglieder trat und Halil Odabasi stellvertretend für die drei Kandidaten dankte. Dagmar Andres, die mit Dobbelstein die SPD im Rhein-Erft-Kreis führt, war gar nicht erst gekommen. Sie hatte Karten für die „Rocky Horror Show“.

SPD-Gesichter hatten es gegen CDU-Dominanz schwer

Das war vermutlich unterhaltsamer, als die verständlicherweise ernüchternde Veranstaltung der Wahlverlierer. Wie sich eine solche Niederlage persönlich anfühlt, weiß Andres. Sie musste vor fünf Jahren ihren Platz in Düsseldorf räumen.

Für das SPD-Trio im Jahr 2022 war es eine Premiere als Landtagskandidaten. Aber Unbekannte sind sie in ihren Wahlkreisen nicht. Alle drei engagieren sich seit vielen Jahren in der Kommunalpolitik ihrer Städte. Auch bekanntere Gesichter hätten es gegen die CDU-Dominanz im Rhein-Erft-Kreis schwer gehabt.

Mitunter entscheidet auch der Umstand, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Thomas Okos, ebenfalls ein Newcomer auf Landesebene, profitierte vom hohen Zuspruch der CDU im Kreis, brauchte aber auch keine Anlaufzeit, um den 2017 vom heutigen Landrat Frank Rock gewonnenen Wahlkreis sicher zu holen. Für den Frechener wird es darum gehen, Erfahrungen zu sammeln.

Ist Romina Plonsker schon ministrabel?

Die beiden anderen dagegen dürften die Geschicke der künftigen Landtagsfraktion und vielleicht sogar des Kabinetts entscheidend prägen. Gregor Golland war bereits Fraktionsvize. Seine Chancen, wieder zum Führungskreis der personell gewachsenen Fraktion zu gehören, dürften nicht gesunken sein. Und Romina Plonsker, die sich mit ihrer unbekümmerten und gleichwohl fachlich fundierten Art in ihren ersten fünf Jahren im Landtag einen Namen gemacht hat, wird hinter vorgehaltener Hand schon als ministrabel gehandelt. Möglicherweise könnte das (noch) am Widerstand beharrender Kräfte in der CDU scheitern, die etablierte Köpfe als Ministerinnen und Minister sehen möchten.

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Dass der Rhein-Erft durch die beiden Grünen Antje Grothus und vermutlich auch Anja von Mahrenholz mit zwei weiteren Abgeordneten in Düsseldorf vertreten sein wird, stärkt per se die Interessen der Bürgerinnen und Bürger an Rhein und Erft. Spannend wird sein, welche Rolle vor allem Grothus in ihrer Fraktion spielen wird. Die gleichermaßen bekannte wie umstrittene Umweltschützerin war Mitglied der Kohlekommission. 

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