Spannende Tage für Wirtz und KsiouarZwei Brauweiler Fußballer stehen im Fokus

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Seinen Treffer zum 4:0 beim 1. FC Köln feiert Florian Wirtz (2.v.r.) mit seinen Leverkusener Kollegen.

Seinen Treffer zum 4:0 beim 1. FC Köln feiert Florian Wirtz (2.v.r.) mit seinen Leverkusener Kollegen.

Pulheim-Brauweiler – Junge Fußballer aus dem Abteiort sind derzeit angesagt im deutschen Profi-Fußball. Bestes Beispiel ist die Berufung des jungen Florian Wirtz aus Brauweiler in den Kader der deutschen Nationalmannschaft. Die 17-jährige Nachwuchshoffnung von Bayer 04 Leverkusen erlernte einst das fußballerische ABC bei Grün-Weiß Brauweiler – genauso übrigens wie Bilal-Badr Ksiouar (18), der bis zur B-Jugend ebenfalls in Brauweiler spielte und nun einen Profi-Vertrag beim 1. FC Köln unterschrieb.

Doch damit nicht genug, denn auch Juliane Wirtz (19), Schwester von Florian, ist erfolgreich in der Bundesliga sowie in der Jugendnationalmannschaft unterwegs. Alle haben eines gemeinsam: Ihre ersten und vielleicht schönsten Tore schossen sie im Brauweiler Abteisportpark in der Donatusstraße, ebenso wie insgesamt fünf Spieler mit Brauweiler Wurzeln, die vor etwas mehr als einem Jahr mit der B-Jugend des 1. FC Köln die deutsche Meisterschaft feierten und ebenfalls auf dem Sprung in den Profi-Bereich stehen.

Erfolgreich im weißen FC-Trikot ist Bilal-Badr Ksiouar.

Erfolgreich im weißen FC-Trikot ist Bilal-Badr Ksiouar.

Eine starke Jugendarbeit hat bei Grün-Weiß Brauweiler Tradition und ist nach wie vor eine der wichtigsten Säulen des Klubs. Rund 30 Jugend-Teams machen den Verein zum größten Fußballverein im Rhein-Erft-Kreis. Nun gehen die Grün-Weißen zusätzlich motiviert von den Erfolgen der ehemaligen Jugendspieler den nächsten Schritt und stellen sich im Jugendbereich mit einem ambitionierten Sport-Konzept neu auf.

Das Ziel der sportlichen Leitung rund um den Vorsitzenden Hans Joachim Wirtz, Roland Schweikardt (Jungen) und Dennis Berk (Mädchen) ist, zur ersten Adresse für junge Fußballer der Region zu werden – egal ob diese leistungs- oder spaßorientiert am Ball sind. Denn nach wie vor gilt auch die traditionelle Regel des Vereins: Jedes Kind, das bei Grün-Weiß Fußball spielen möchte, wird auch einen Platz erhalten, unabhängig vom individuellen Leistungsvermögen. Um das zu schaffen, legt der Verein nun ein Sportkonzept vor, das eine klare sportliche Richtung in der Nachwuchsausbildung vorgibt, aber auch gesellschaftliche und ethische Leitplanken setzt. Neu ins Team der sportlichen Leitung kommen mit Marko Willms sowie Sascha Theisen zwei ausgewiesene Kenner des Jugendfußballs im Rhein-Erft-Kreis.

Trainerausbildung im Fokus

Vorstandsvorsitzender Hans Joachim Wirtz freut sich, dass im Verein auch in schwierigen Zeiten mit viel Elan an der Zukunft gearbeitet wird: „Die Pandemie hat den Fußball nahezu zum Erliegen gebracht, was gerade für Kinder und Jugendliche eine verheerende Situation ist. Gerade deshalb war es uns wichtig, unseren Jugendspielern jetzt eine echte Perspektive zu erarbeiten.“

Und genau das ist mit dem neuen sportlichen Konzept hervorragend gelungen. Herzstück des 30-seitigen Entwurfs ist die volle Identifikation mit dem Rhein-Erft-Kreis. So ist geplant, zukünftig erfolgreichen Fußball mit jungen Kickern aus der Region zu spielen. Dafür wurde die Traineraus- und weiterbildung konsequent ausgebaut, ein ambitioniertes Ausbildungskonzept erarbeitet und nicht zuletzt ein Jugendsponsoring-Ansatz entworfen, der der Jugendarbeit auch finanziellen Schwung verleihen soll.

Nachwuchsförderung an oberster Stelle

Um all das umzusetzen, begibt sich die neue sportliche Leitung nun zunächst auf die Suche nach ambitionierten Trainern, die sich mit dem grün-weißen Ausbildungskonzept identifizieren. „Wir wollen einen etwas anderen Weg gehen mit einem Jugendfußball, der auch Fußball und Schule mit einander verbindet“, erklärt Roland Schweikardt.

„Grün-Weiß Brauweiler tritt den Beweis an, dass erfolgreiche Nachwuchsförderung bis hin in die Leistungszentren der großen Vereine und regionale Identifikation zusammengehören. Dafür benötigen wir starke Trainerpersönlichkeiten“, so Schweikardt weiter. „Gute Fußballer entwickeln sich unter guten Trainern, die ein klare Linie haben und von unserer Fußball-Idee begeistert sind. Daher legen wir auf die Trainer-Entwicklung durch interne und externe Weiterbildungsmöglichkeiten besonders hohen Wert. Wer das interessant findet, würde gut ins unser Team passen.“

Gut gerüstet für die Zukunft

Wann wieder ganz regulär im Abtei-Sportpark an der Donatusstraße gespielt werden kann, kann derzeit noch niemand vorhersagen. Trotzdem brennen die Verantwortlichen in Brauweiler schon jetzt auf einen Re-Start und scheinen bestens gerüstet.

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„Wir alle können den Tag gar nicht erwarten, an dem wir wieder ohne Abstand und ohne Bedenken Fußball spielen dürfen. Wir alle brauchen unseren Sport wie die Luft zum Atmen – das zeigt uns gerade die Zeit, in der wir auf Fußball verzichten müssen ganz deutlich“, schließt der Vorsitzende Hans Joachim Wirtz seine Ausführungen ab.

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