Königsdorfer WaldBangen um die wacklige Himmelsleiter

Die Himmelsleiter im Königsdorfer Wald muss wieder repariert werden.
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Frechen/Pulheim – Die Initiative zur Erhaltung der Himmelsleiter an der Glessener Höhe schlägt Alarm, denn die ständigen Ausbesserungsarbeiten haben das Spendenkonto innerhalb von drei Jahren fast leer gefegt. „Wenn die Treppe noch weitere sieben Jahre halten soll, muss man jetzt wieder aktiv werden, damit nicht alles den Bach runtergeht“, so Bianka Wollgarten, Koordinatorin der Initiative, die sich 2010 für eine zehnjährige Patenschaft gegründet hatte.
„Ich bin oft dort und sehe viele Menschen, die diese Treppe nutzen. Ältere Leute betreiben dort Herz-Kreislauftraining, andere wollen nach Knie-Operationen ihre Beinmuskulatur wieder aufbauen“, erzählt Wollgarten. Vor drei Jahren war der Zustand der Treppenstufen so marode, dass die Himmelsleiter nicht mehr verkehrssicher war und abgerissen werden sollte, um durch einen Serpentinenweg ersetzt zu werden. Wollgarten hängte Zettel auf, die zur Rettung der Treppe aufriefen, auch der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete darüber.
Blick bis in Bergische Land
Die Ortsgemeinschaften Klein-Königsdorf und Dansweiler engagierten sich genauso wie die Vereine SV Glessen und TuS Brauweiler. Innerhalb kurzer Zeit spendeten Privatpersonen, Vereine sowie zwei lokale Regionalbanken und -sparkassen, sodass 9200 Euro zusammenkamen. Dadurch konnten rund 40 marode Stufen, das Geländer an der Himmelsleiter sowie die Treppen am Gipfelkreuz ausgebessert werden. Das Material zahlte der Forstbetrieb, die Initiative kam für die Arbeiten auf, die der Integrationsbetrieb des ASH-Sprungbrett ausführte. Bei starken Regenfällen wird der untere Teil der Treppe mit Schlamm überspült, der abgetragen werden muss. Der obere Teil der Treppe wächst schnell zu. So schlugen die Pflege- und Baumaßnahmen stark zu Buche. „Das verschlingt schnell mal 400 Euro, unser Polster ist fast vollständig aufgebraucht“, so Wollgarten. Inzwischen ist sogar ein Balken des Geländers abgefallen, ein anderer ist fast vollständig morsch. An einigen Stellen wackelt es. Auch einzelne Stufen müssten erneuert werden. „Das hält vielleicht noch über den Winter, aber spätestens nächstes Jahr müssten sie repariert werden“, so Wollgarten. Das sehen auch Rolf Heinrichs von der Dorfgemeinschaft Klein-Königsdorf und Michael Pesch, Ehrenmitglied der Dorfgemeinschaft, so. Der 90-jährige, gebürtige Königsdorfer Michael Pesch kennt den Wald wie seine Hosentasche. Er sieht hier oft Nordic Walker, die die Treppe als kleine Fitness-Einheit nutzen. Beide haben die Treppe, wie viele andere auch, oft genutzt, um zur Glessener Höhe zu kommen, von deren Gipfelkreuz man bei schönem Wetter einen Blick bis ins Bergische Land hat – sofern das umliegende Gehölz nicht zu dicht zugewachsen ist. Und sofern die Treppe steht.
Informationen zum Spendenkonto gibt es auf der Webseite der Dorfgemeinschaft Dansweiler. www.dansweiler.net