GeschäftsberichtNoch kein normales Jahr für die REVG in Rhein-Erft

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Die Fahrgastzahlen sind seit der Corona-Krise noch nicht auf dem alten Niveau. 

Die Fahrgastzahlen sind seit der Corona-Krise noch nicht auf dem alten Niveau. 

Rhein-Erft-Kreis – Die Busse rollten trotz Corona, sogar Mehrfahrten durch Pandemie, Flutkatastrophe und Ukraine-Flüchtlinge bewältigte die REVG zügig. Der Jahresbericht 2021 des kreiseigenen ÖPNV-Unternehmens fällt auch dank Corona-Rettungsschirm „vertretbar“ aus, wie die Geschäftsleitung mitteilt.

Die Fahrgastzahlen „haben sich nach dem starken Rückgang in 2020 noch nicht erholt“, erläuterte Walter Reinarz, zusammen mit Kreisdezernent Martin Gawrisch, Geschäftsführer der REVG. Gut 13 Millionen Personen beförderte die REVG in 2021, mehr als eine Million weniger als 2018 vor Corona.

Eine Million Euro weniger bei der REVG im Rhein-Erft-Kreis

Auch die Einnahmen liegen mit 17 Millionen Euro knapp eine Million unter 2019. „Dank des Corona-Rettungsschirms sind Mindereinnahmen und Mehraufwand gedeckt“, betonte Gawrisch. „Wir hatten seit unserem Start 2019 noch kein normales Jahr“, ergänzte Reinarz.

„Wir haben bei Corona und der Flutkatastrophe alles gemacht, was nötig ist“, sagte Willi Zylajew, Vorsitzender des Aufsichtsrats. Dazu gehöre der Schutz der Mitarbeiter und der Fahrgäste und der Einsatz zusätzlicher Busse, um die Fahrgastreihen zu lichten.

Personal war auch bei Flutkatastrophe  besonders gefordert 

 Bei der Flutkatastrophe sei das Personal, „das viel Engagement gezeigt hat“ (Gawrisch), ebenfalls gefordert gewesen. So seien umgehend Busse zur Evakuierung der betroffenen Orte in Fahrt gesetzt worden.

Auch aktuell gebe es wieder Sonderfahrten, wenn etwa ukrainische Flüchtlinge zu Registrierungsstellen gefahren werden und REVG-Fahrer Hilfsgüter in die Kriegsgebiete transportieren.

Auswirkung steigender Dieselpreise für die Busse

Und noch eine Auswirkung hat der Krieg: Die Dieselpreise steigen, auch für die 103 eigenen Busse, mit denen 55 Prozent des 1227 Kilometer langen Streckennetzes bedient werden.

Den Rest fahren Subunternehmer, „die alle aus dem Kreisgebiet kommen“, wie Zylajew erläutert. Denen sei eingeräumt worden, höhere Rechnungen an die REVG zu stellen. Zufrieden ist das Führungstrio mit der Pünktlichkeit.

Zeitplan für Busfahrten fast immer eingehalten

„87 Prozent der Fahrten sind fahrplanmäßig oder mit höchstens drei Minuten Verspätung“, betont Reinarz. Aktuell gebe es Einbußen durch das Neun-Euro-Ticket, die aber vom Bund ausgeglichen werden.

Etwa 24 000 Tickets wurden bislang an den REVG-Centern gekauft. Auf 2,2 Millionen Euro beziffert Gawrisch die dadurch bedingten Mindereinnahmen. Für die Mobilitätswende sind inzwischen auch Fahrräder und in Erftstadt demnächst auch Minibusse am Start.

Digitalisierung im ÖPNV ausbauen

Und in Zukunft soll nicht nur die Digitalisierung ausgebaut werden - zurzeit stehen 16 Anzeigetafeln an Verkehrsknotenpunkten - sondern der Fuhrpark  bis 2030 emissionsfrei werden.

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Dazu geht ab 2023 jährlich ein knappes Dutzend Wasserstoffbusse auf die Linien. „Die sind mit 600 000 Euro deutlich teurer als Dieselbusse, die 350 000 Euro kosten, und auch der Betrieb ist teurer“, rechnet Reinarz vor. Nicht allein deshalb müssten die Fahrgäste bald im vom VRS im Verbund festgesetzten Tarifen mit Erhöhungen rechnen.

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