Vor fünf Jahren gründete sich der Verein, dem inzwischen rund 25 Gästeführerinnen und -führer angehören.
TourismusDer Gästeführerverein Rhein-Erft will weiter wachsen

Astrid Machuj, Monja Petrzyk und Michael Füngeling (v.l.) vom Vorstand des Gästeführervereins, der vor fünf Jahren gegründet wurde.
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Mit dem Bus zum Braunkohlentagebau? Oder mit dem Rad „rund um die Kohle“? Vielleicht doch lieber eine Schlossbesichtigung mit Zofe Brunhilde? Das Angebot ist vielfältig: Der Gästeführerverein Rhein-Erft, der vor fünf Jahren gegründet wurde, hat sich breit aufgestellt. Im gesamten Kreisgebiet gibt es Führungen aller Art.
Rund 50 verschiedene Touren hat der Verein inzwischen auf die Beine gestellt. „Wir bedienen den gesamten Rhein-Erft-Kreis“, sagt die Vorsitzende Astrid Machuj. In der Palette der Führungen gebe es nicht nur die klassischen Stadt- und Wanderführungen, sondern auch Rad- und Busfahrten oder spezielle Kinderangebote.
Rhein-Erft-Kreis: Gästeführerverein ist auch ein Wirtschaftsfaktor
„Man kann an unseren Führungen zu Fuß, per Rad oder mit dem Bus teilnehmen – wir sind sehr vielseitig für ein vielseitiges Publikum“, sagt Machujs Stellvertreterin Monja Pietrzyk. Der Gästeführerverein, der mit dem Verein Rhein-Erft-Tourismus sei auch ein Wirtschaftsfaktor. „Die Gäste essen und trinken hier. Die Region hat einen großen Nutzen davon, wenn wir sie gut verkaufen und den Menschen nicht nur den Tagebau zeigen.“
Der Tagebau und das Thema Braunkohle sind dennoch Schwerpunkte bei den Führungen. Gäste aus ganz NRW, teils sogar aus der Schweiz würden den Rhein-Erft-Kreis besuchen, berichtet Astrid Machuj. „Besonders groß ist das Interesse bei Freizeitgruppen, Feuerwehren, Vereinen, aber auch bei Schulklassen und Universitäten, die sich vor Ort informieren.“ Allein in diesem Jahr hätten Gästeführer schon rund 5000 Besucherinnen und Besucher an den Tagebau und durch die rekultivierten Landschaften geführt.
Nicht nur die Gäste kommen dank der Führungen viel herum, auch die Gästeführer selbst, denn regelmäßige Exkursionen, Fortbildungen und fachlicher Austausch sind fester Bestandteil im Verein. So soll gewährleistet werden, dass die Führungen immer „informativ, abwechslungsreich und qualitätsgesichert“ sind, sagt Machuj.
In diesem Jahr waren die Gästeführer gemeinsam unter anderem in Manheim samt Kirchen- und Friedhofsbesichtigung sowie Ortsrundgang. Auch die Sophienhöhe war Ziel der Gästeführer, samt Fachvortrag zum Thema Rekultivierung. Und ein Förster informierte die Mitglieder des Vereins über die Braunkohlengewinnung im Brühler Raum und die anschließende Rekultivierung.
Der Verein, der sich auch in Diskussionen um den Strukturwandel und die touristische Entwicklung einbringt, will weiter wachsen und sucht noch Gästeführerinnen und -führer für Gegenden, in denen er noch nicht so stark vertreten ist, etwa in Kerpen. Interessenten können sich gern bei Astrid Machuj oder Monja Pietrzyk per E-Mail melden. „Neue Kolleginnen und Kollegen unterstützen wir und arbeiten diese gegebenenfalls ein, zum Beispiel im Braunkohlenarbeitskreis“, sagt Machuj.