Bußgelder in der ÜbersichtSo viel kosten liegengelassene Hundehaufen in Rhein-Erft

Lesezeit 5 Minuten
Hundeklo

Hundehaufen sorgen auch im Rhein-Erft-Kreis immer wieder für Ärger.

Rhein-Erft-Kreis – Es ist ein Ärgernis vieler Menschen. Liegengelassener Hundekot vor der Haustür, in der Einfahrt, auf dem Gehweg, auf Spazierwegen oder der Wiese. Viele Städte wollen den Hundehaltern, die sich nicht an die Vorschriften halten und die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner nicht einsammeln, an den Kragen und haben die Strafen für liegengelassenen Hundekot zum Teil erheblich erhöht.

So teuer sind Bußgelder für Hundehaufen in den Städten des Rhein-Erft-Kreises

Im Brühl müssten die Hundehalter schnell die Schnauze voll haben, die den Hundedreck ihres Vierbeiners liegenlassen. Wer hier erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von bis zu 500 Euro rechnen. In Kerpen werden gar bis zu 750 Euro für die fällig, die den vollen Kotbeutel in der Natur entsorgen. Wo es ausgewiesene Hundewiesen gibt und wie die einzelnen Kommunen im Kreis mit Häufchen-Sündern umgehen, wird nachfolgend beschrieben:

Kerpen

In der Kolpingstadt werden „Hinterlassenschaften von Tieren“ - also auch von Pferden - mit 200 Euro Bußgeld belegt. Wer seinen Hund auf Schulhöfe, Spiel- oder Sportplätze und anderen besonders sensiblen Bereichen machen lässt, zahlt 250 Euro.

Wer den Haufen in einen Beutel packt und den dann in die Natur wirft, kann sogar mit bis zu 750 Euro belangt werden. Zwei Hundekotbeutel pro Tier sind mitzuführen. Seit dem 1. April 2021 hat die Stadt Kerpen 32 Verfahren – auch wegen Verstoß gegen die Anleinpflicht – durchgeführt.

In Kerpen-Sindorf gibt es im Bereich Nordstraße, Emil-Nolde-Straße einen Park mit einer Hundefreilauffläche, aber auch dort muss der Haufen aufgelesen werden. In Manheim-neu gibt es zwei Hundewiese in der Nähe des Friedhofes sowie in der Nähe der Marienkapelle.

Bedburg

Hundewiesen gibt es in Bedburg nicht und sind auch nicht in Planung, teilt die Stadtverwaltung mit. „Es gibt zahlreiche Feldwege, Wälder und Grünflächen, die Hundebesitzer auch ausgiebig als Auslaufflächen für ihre Hunde nutzen“, sagt Nico Schmitz von der städtischen Pressestelle. 40 Euro kostet es Hundebesitzer, wenn sie dabei erwischt werden, die Hinterlassenschaften ihrer Tiere nicht wegzumachen. Wie viel Geld die Stadt im vergangenen Jahr dadurch eingenommen hat, konnte die Verwaltung nicht beantworten.

Bergheim

In Bergheim-Niederaußem soll eine kleine Fläche im neu entstehenden Mehrgenerationenpark an der Dormagener Straße zu einer Freilauffläche für Hunde umgewandelt werden, teilt die Verwaltung mit. Dafür müsse der Flächennutzungsplan noch geändert werden. Ansonsten gebe es in der Kreisstadt genügend Auslaufflächen für Hunde. Ab 55 Euro müssen Hundebesitzer bezahlen, die die Hinterlassenschaften ihrer Tiere nicht wegmachen. Auf Spielplätzen sogar 200 Euro. Weil das Ordnungsamt verstärkt kontrolliere, würden solche Verstöße weniger, sagt die Stadtverwaltung.

Elsdorf

Keine ausgewiesenen Hundewiesen gibt es in Elsdorf und es sind auch keine in Planung, teilt die Elsdorfer Stadtverwaltung mit. Das Bußgeld liegt bei etwa 50 Euro, wenn jemand die Hinterlassenschaften seines Vierbeiners nicht beseitigt. Die Stadt möchte das Bußgeld allerdings erhöhen: „Wir haben insgesamt keine Verständnis für Verunreinigungen unserer Stadt durch Hundekot“, sagt Stadtsprecher Ulrich Sturm. Wie viel die Stadt durch die Bußgelder im vergangenen Jahr eingenommen hat, konnte er nicht sagen.

Brühl

In der Schlossstadt gibt es seit etwas mehr als einem Jahr eine festgelegte Hundewiese. Dafür wurde der hintere Teil der Maiglerwiese umzäunt. Herrchen und Frauchen können dort auf 2300 Quadratmetern ihre Hunde auch ohne Leine laufen lassen. Die Initiative für das Projekt war von den Brühler Hundefreunden ausgegangen. Wer jedoch die Hinterlassenschaften seines Vierbeiners nicht beseitigt, muss in Brühl Bußgelder von 30 bis 500 Euro befürchten. Dies hängt in erster Linie vom Ort des Geschehens ab. Auf einem Kinderspielplatz oder auf dem Friedhof ist es teurer als in einer gewöhnlichen Grünanlage. „Das ahndungswürdige Verhalten findet zumeist ohne Zeugen statt, so dass Hinterlassenschaften zwar aufgefunden werden, diese aber selten zugeordnet werden können. Dies geschieht lediglich etwa fünfmal jährlich“, so die Verwaltung.

Hürth

Eine eingefriedete Hundewiese gibt es in Hürth nicht. Erst im vergangenen November war die Ratsfraktion von FDP/FWH mit einem Antrag, eine solche umfriedete Auslauffläche für Vierbeiner zu schaffen, gescheitert. Außerhalb bebauter Ortschaften dürfen Hunde frei laufen, Ausnahmen gelten für Parks und öffentliche Grünanlagen, auch am Otto-Maigler-See herrscht Leinenzwang. Wer dagegen verstößt, kann mit einem Bußgeld von 25 bis zu 500 Euro zur Kasse gebeten werden. Wer die Hinterlassenschaften seines Hundes nicht beseitigt – und dabei erwischt wird –, dem droht ein Bußgeld zwischen 45 bis 500 Euro. Oft wird das Ordnungsamt auf Beschwerden aus der Bevölkerung hin tätig. Wie viele Verstöße im vergangenen Jahr geahndet wurden, kann die Stadt nicht sagen.

Erftstadt

In Erftstadt gibt es keine Hundewiesen. Innerorts und in Naturschutzgebieten müssen die Vierbeiner an die Leine, auf Feld- und Waldwegen dürfen sie frei laufen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Hunde sich zurückrufen lassen. Wer Hundekot nicht entfernt, muss mit einem Bußgeld von mindestens 30 Euro rechnen. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Bußgelder, die bei der Stadt eingegangen sind,  „auf eine mittlere dreistellige Summe“. 

Pulheim

Wer die Hinterlassenschaft  seines Vierbeiners liegen lässt, zahle zwischen 10 und 100 Euro, je nach Schwere des Verstoßes, teilt Stadtsprecherin Ruth Henn mit.  Das Ordnungsamt führe stichprobenartige Kontrollen durch. „Währenddessen verhalten sich die Hundehalterinnen und Hundehalter – natürlich  –   vorbildlich.“ Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern gehe die Stadt nach. Hundewiesen gibt es nicht.

Frechen

Hundewiesen gibt es dort auch nicht. „Wir bieten aber an vielen Stellen in der Stadt kostenlose Hundekot-Beutel an“, berichtet Pressesprecher Thorsten Friedmann. Zuletzt hatten die  Mädchen und Jungen des Waldkindergartens Waldkönige in Königsdorf mit Plakaten auf Probleme mit Hundehaufen aufmerksam gemacht. Die Stadt habe sich daraufhin entschieden, dort einen Hundekotbeutel-Spender zu installieren, so Friedmann. Das Bußgeld für solche unliebsame Hinterlassenschaft hatte die Stadt vor eineinhalb Jahren auf 150 Euro erhöht. Dieselbe Summe müssen Hundehalter zahlen, wenn sie beim Gassigehen  keine Kotbeutel  dabei haben. Bußgelder sind für diese Delikte  2021 aber nicht erhoben worden.

Wesseling

In der  Stadt am Rhein gibt es zwei  Hundefreilaufflächen:   am Naherholungsgebiet Entenfang und im Landschaftspark Eichholz.  Der Verein „Hundefreunde Entenfang“ kümmert sich um die Fläche am Entenfang.  Die Hundewiese Eichholz wurde von der Stadt Ende 2019 zuletzt umgebaut und ist 9700 Quadratmeter  groß. Der Platz wird von der Stadt unterhalten. Die Anlage wird auch sehr stark überregional genutzt. 

Das könnte Sie auch interessieren:

Wie sind Ihre Erfahrungen zu diesem Thema? An welchen Stellen stoßen Sie auf besonders viele „Tretminen“? Tun die Städte zu wenig für Hundehalter? Wünschen Sie sich eingezäunte Hundewiesen? Schreiben Sie uns

KStA abonnieren