Brunnenskulpturen und Wandkunstwerke„Künstler der Kreisverkehre“ im Rhein-Erft-Kreis ist tot

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Ein alter Mann mit Bart und Brille schaut sich Kunstwerke an.

Schlesinger Hunderte von Bildern und Objekten gibt es im Atelier von Jan Schle­sin­ger zu sehen. Seine großen Arbeiten hingegen sind auf öf­fent­li­chen Plätzen in der ganzen Region zu be­stau­nen.

Der Maler und Bildhauer hat Werke im ganzen Kreis hinterlassen. Der Künstler Jan Schlesinger ist gestorben. Zuletzt lebte er in Stuttgart.

Aus gutem Grund wurde Jan Schlesinger häufig als „Künstler der Kreisverkehre“ tituliert, denn seine Skulpturen aus Edelstahl zieren nicht allein im Rhein-Erft-Kreis eine Vielzahl von Verkehrskreiseln. Kurz vor seinem 88. Geburtstag ist der Maler und Bildhauer jetzt gestorben.

Schlesinger wurde in Prag geboren und hat an der dortigen Akademie der Bildenden Künste „Monumentale Malerei“ und „Porträtmalerei“ studiert. Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings verließ er seine Heimat und emigrierte zunächst nach Belgien. Seit 1969 lebte er in Deutschland, wo er sich als Künstler schnell etablierte.

Schlesinger war auch Glaskünstler 

Zahlreiche seiner Kunstwerke sind für den öffentlichen Raum entstanden. Besonders populär sind die Brunnenlage im Steinweg in Brühl und der Brunnen auf dem Rathausplatz in Wesseling, die nach seinen Entwürfen gefertigt wurden, Bekanntheit erlangte er vor allem als Bildhauer, doch er war auch als Maler und Glaskünstler tätig.

Von 1972 bis 1985 war Schlesinger in Brühl ansässig. Hier schuf er für die Bahnunterführung zum Brühler Balthasar-Neumann-Platz eine Wandgestaltung, die inzwischen allerdings ersetzt wurde. Seine letzte große Arbeit für die Schlossstadt war die Stahlskulptur am Eisenwerk, die 2003 errichtet wurde.

Jan Schlesingers breites künstlerisches Schaffen speiste sich vor allem aus literarischen Quellen. In seinen Gemälden und den Glasfenstern und Altarbildern, die für sakrale Räume entstanden sind, lassen sich Bezüge zu biblischen Motiven und zur griechischen Mythologie entdecken. Auch finden sich Anklänge an Chagall und Picasso, die Schlesinger jedoch in seine ganz eigene Bildsprache übersetzt hat.

Für sein umfangreiches und vielseitiges Wirken wurde der Künstler 1989 mit dem Kulturpreis des Rhein-Erft-Kreises ausgezeichnet. Seit 2010 lebte Schlesinger in der Nähe von Stuttgart.

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