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Geldautomaten-SprengungenVier Mal entkommen Täter nach Rauben in Rhein-Erft

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Auf dem Marktplatz lagen weitverbreitet Glassplitter und Trümmer.

Auf dem Marktplatz lagen weitverbreitet Glassplitter und Trümmer.

Die Täter kamen in der Nacht, sprengten die Automaten, richteten dabei einen großen Schaden an Gebäuden an und konnten entkommen.

Mit mehreren Streifenteams und einem Hubschrauber hat die Polizei in der Nacht auf den 17. November 2022 nach einem dunklen Audi gefahndet. Dessen Insassen sollen in Kerpen-Türnich die Eingangstür einer Bankfiliale aufgehebelt haben – die der Kreissparkasse Am Markt.

Es handelt sich um dieselbe Filiale, in der es am frühen Morgen des 24. Mai 2023 zu der schweren Detonation gekommen ist. Schnell war seinerzeit klar, dass es die Täter auf die Geldautomaten abgesehen hatten. Sind sie nach dem missglückten Versuch vor rund sechs Monaten noch einmal nach Türnich zurückgekehrt? Auch das wird Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen sein.

Sprengung hinterließ großen Schaden

Nur 24 Stunden nach der gescheiterten Sprengung in Türnich hatten Unbekannte in der Nacht auf den 18. November 2022 einen Geldautomaten im Rewe-Markt im benachbarten Elsdorf gesprengt. Ob sie Beute gemacht haben, blieb im Unklaren. Erheblich war die Zerstörung durch die Detonation: Ein Blumengeschäft war völlig zerstört worden, in Teilen auch eine Bäckerei. Den Einsatzkräften bot sich ein Bild der Zerstörung. Lose hingen Teile der Verkleidung von der Decke herab, andere Gegenstände waren heruntergefallen. Glastüren waren durch die Detonation aus der Verankerung geflogen, Glassplitter lagen weit verteilt.

Die Polizei fahndete nach mehreren etwa 30 bis 40 Jahre alten und 1,75 bis 1,80 Meter große Personen. Sie waren dunkel gekleidet. An ihren schwarzen Jacken sollen sich laut Zeugenangaben Reflektoren befunden haben. Zeugen haben sie in einem gelben Fiat 500 vom Tatort flüchten sehen.

Pavillon brach auseinander

Im März 2023 hatten es Täter wieder auf Elsdorf abgesehen. Um 4.15 Uhr war die Polizei zu einer Bankfiliale an der Gladbacher Straße gerufen worden. Auch dort war ein Geldautomat gesprengt worden. Die Detonation muss gewaltig gewesen sein, denn Glassplitter und Trümmerteile lagen weit verstreut auf der Straße. An Autos, die dort geparkt waren, zerbarsten Scheiben, sie wurden zudem von herumfliegenden Trümmern beschädigt. Eine Familie mit zwei Kindern, die über der Bankfiliale wohnt, musste das Gebäude verlassen.

Laut Polizei hatten die Täter – Zeugen berichteten von drei Männern – aus mindestens einem der Automaten Geld erbeutet. Sie waren in einem dunklen Audi geflüchtet.

Es war das dritte Mal in 15 Monaten, dass Polizei und Feuerwehr wegen einer Automaten-Sprengung zur Gladbacher Straße gerufen wurden. Am 29. Dezember 2021 und am 13. März 2022 waren dort ebenfalls Sprengsätze explodiert.

Unerkannt entkamen auch die Täter, die am 7. Mai an der Rheinstraße in Brühl einen Geldautomaten gesprengt hatten. Sie erbeuteten mehrere Geldkassetten. Die Wucht der Explosion war so groß, dass der Geldautomat, der an einem Pavillon vor einer Spielhalle stand, komplett auseinandergesprengt wurde.

Große Metallplatten schleuderten drei, vier Meter weit. Kleinere Teile lagen noch viel weiter entfernt auf dem Grundstück. Der Tatort befindet sich in der Nähe der Polizeischule in Brühl. Die Autobahnauffahrt Brühl-Ost liegt nur etwa 300 Meter vom Tatort entfernt.

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