SekundarschuleNie mehr sitzen bleiben

Das Anmeldeteam der neuen Sekundarschule wird von Bettina Mazurek (l.) geleitet.
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Dormagen – Bald soll es eine zweite Schule in Dormagen geben, in der Schüler länger gemeinsamen lernen. Damit sind Schulen gemeint, die nicht bereits nach der Grundschule in Hauptschüler, Realschüler und Gymnasiasten trennen. Die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule in Dormagen muss aber regelmäßig Schüler ablehnen, weil sich zu viele anmelden, während die Hauptschule bereits seit zwei Jahren keine neuen Klassen mehr bildet. Hier soll nun die Sekundarschule helfen, die dann an den Start gehen kann, wenn sich bis zum 22. Februar mindestens 75 Schüler anmelden. An einer Sekundarschule können Schüler mit jeglicher Empfehlung von der Grundschule aufgenommen werden, sie endet aber nach der zehnten Klasse. Schüler, die Abitur machen wollen, wechseln danach an die Gesamtschule oder das Bettina-von-Arnim-Gymnasium. Beide Schulen sind Kooperationspartner, das heißt Schüler der Sekundarschule haben garantierte Plätze.
Komplett integrierter Unterricht
Das Konzept der Sekundarschule ist von Lehrern, vor allem aus der Haupt- und der Realschule am Sportpark, erarbeitet worden. Die Realschule soll von der Sekundarschule Jahr für Jahr ersetzt werden, die Hauptschule läuft ebenfalls aus. Das wichtigste Element der Sekundarschule wird ein komplett integrierter Unterricht sein. Der Klassenverband wird von der fünften bis zur zehnten Klasse nicht auseinandergerissen, es soll weder Sitzenbleiber noch besondere Kurse geben, stattdessen soll jede Begabung in der Klasse berücksichtigt werden. Dazu zählen möglicherweise auch Kinder mit besonderem Förderbedarf, von denen maximal zwei pro Klasse aufgenommen werden können.
„Wir geben je nach Kind viele Chancen“, erläutert die Leiterin des Anmeldeteams, Bettina Mazurek, anhand des Fremdsprachenprogramms. Englisch wird als Pflichtfach ab der fünften Klasse gelehrt. Danach gibt es die Möglichkeit, Französisch ab Klasse sechs zu wählen oder Spanisch ab Klasse acht. Stellt sich erst später heraus, dass das Kind Abitur machen will, aber keine zweite Fremdsprache gewählt wurde, ist es auch möglich, auf der weiterführenden Schule in der Oberstufe noch eine zweite Fremdsprache nachzuholen.
Zwei Anmeldephasen
Ein Problem könnte sich in Bezug auf die Klassengrößen abzeichnen. Die Schule soll pro Jahrgang drei oder vier Klassen haben, die 25 Schüler aufnehmen sollen. Allerdings ist die rechtliche Lage so, dass bis zu 30 Schüler pro Klasse aufgenommen werden müssen, so Ulrich Graf von der Bezirksregierung Düsseldorf. Wenn es denn so viele Anmeldungen für die Sekundarschule gibt, muss die Schule bis zu 120 Schüler aufnehmen und Klassen mit 30 Schülern bilden. „Ich will nicht, dass Eltern enttäuscht sind“, sagt Graf. An der Gesamtschule werden regelmäßig sehr viele Schüler abgelehnt. Das können bis zu 200 Ablehnungen sein. Die Anmeldezeit für die Sekundarschule ist so gelegt, dass es eine Phase parallel zur Anmeldung an der Gesamtschule gibt und eine zweite Phase, wenn die Anmeldungen an der Gesamtschule abgeschlossen sind, damit abgelehnte Kinder noch an der Sekundarschule angemeldet werden können.
Samstag, 25. Januar , gibt es einen Tag der offenen Tür, zu dem das Anmeldeteam aus Mazurek und den Lehrerinnen Andrea Knöfel, Andrea Leven und Ramona Krekovic neugierigen Eltern das Konzept der Schule erläutert. Bei der Gelegenheit wird das Schulgebäude – die ehemalige Hauptschule – besichtigt. Außerdem wird unter anderem die Arbeit der Schulsozialarbeiter vorgestellt.
Anmeldungen sind zwischen 8. und 11. Februar sowie zwischen 20. und 22. Februar möglich. Weitere Informationen bei der Schulverwaltung ☎ 02133/ 257443.