SommerwochenendeCampingplatz am Heider Bergsee ausgebucht

Eine Abkühlung bei 22 Grad Wassertemperatur im Heider Bergsee genossen die Camper nicht nur einmal.
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Rhein-Erft-Kreis – Ein herrliches Plätzchen im Schatten hatten sich Marc Abels, Patrick Severing, Markus Rath, Frank Rüdelstein, Kai Neunzig und Ötz ausgesucht. In großer Rund genossen sie zusammen mit ihrem Nachwuchs am Wochenende unter den herrlichen alten Bäumen die Atmosphäre am Heider Bergsee, acht Väter und zwölf Kinder. Seit elf Jahren machen sich die Familienväter aus Bergheim und Umgebung mit ihren Kindern alljährlich nach Vatertag auf, um bis Sonntag gemeinsam am See zu Campen.

Auch in kleinen Zelten lässt sich vortrefflich schlafen. Emilie, Antonia und Hannah (v.l.) hatten ihren Spaß am See.
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Kofferpacken mit Kindern
Dabei beginnt das Abenteuer schon beim Packen. Zelte, Schlafsack, Badesachen, Handtücher Mückenspray, Kaffeemaschine, Zapfanlage, Sonnencreme – da kommt einiges zusammen.
„Die Organisation läuft mit jedem Jahr besser. Früher hatten wir schon einmal ein Zelt vergessen. Jetzt passiert das nicht mehr“, meinte Abels. Er war es auch, der seinen Freunden seinerzeit von dem Vater-Kind-Zeltlager seines Arbeitskollegen erzählte. Das können wir auch, haben sich die Väter damals gedacht. Inzwischen möchten sie die Stunden am See gar nicht mehr missen.
Camper erfreuen sich an Natur
„Hier entschleunigt man, es ist Erholung pur“, sagt Patrick Severing. Sogar die Mücken, die nachts über seinen Schlafsack kreisen, stören nicht. „Das gehört dazu“, lacht er.
„Sobald die Schranken vorne am Empfang hinter uns herunter gehen, ist Urlaub“, sagt auch Petra Szczepaniak aus Erftstadt. Die innere Uhr schalte sich ab und einzig das Bauchgefühl zähle. „Hier gibt es keinen Stress, hier ist Relaxen angesagt“, ergänzt ihr Ehemann Ralf. Auch er liebt dieses lockere Lebensgefühl, die Ungezwungenheit auf dem Campingplatz und das enorme Freiheitsgefühl.
Seit elf Jahren haben sie am Heiderbergsee einen festen Stellplatz für ihren Wohnwagen. Und ob Winter oder Sommer, an den Wochenenden und oft auch nach Feierabend fahren sie zum See. Dort haben sie sich im Laufe der Jahre sogar eine karibisch anmutende kleine Bar hergerichtet, an der sie gerne und oft mit Freunden klönen.
Festen Stellplatz am Heider Bergsee
So wie zum Beispiel am vergangenen Wochenende, als sie sich mit Ute und Christoph Oebel und deren Schwiegermutter Angelika Hartmann einen Cocktail mixten. „Wir haben uns im Urlaub auf Fuerteventura kennengelernt“, berichtet Christoph Oebel. Seit vier Wochen hätten sie nun selber auch einen festen Stellplatz am Heider Bergsee. Auch für sie sei jede Minute am See pure Erholung.
Dem kann auch Andreas Schmütt nur zustimmen. Seit zwei Jahren wohnt er mit seinem Lebensgefährten und den drei Hunden als Dauercamper am See. „Hier ist jede Jahreszeit schön“, erklärt er. Regen, Sturm, Kälte und Sonnenschein habe er bereits erlebt. Selbst Gewitter schrecken ihn nicht ab. „Hier erlebt man die Natur sehr intensiv“, erzählt er. Das Schönste sei für ihn jedoch die Ruhe. Tatsächlich drang der muntere Lärm der Badegäste, die sich am Wochenende am See tummelten, nur sehr gedämpft bis zu seiner Parzelle.
Geburtstagsfeier im kühlen Nass
Nur wenige Schritte entfernt feierte eine Familie aus Brühl – Vater, Mutter und ihre beiden Kinder – mit vielen Freunden ihren gemeinsamen 100. Geburtstag. Im Wasser spritzten und tobten die Kinder und auf der weitläufigen Wiese saugten die Sonnenanbeter die warmen Strahlen regelrecht auf.

Frank Rüdelstein (Mitte) hat Käseröllchen zubereitet, die begeisterte Abnehmer fanden.
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Auf dem Campingplatz war am vergangenen Wochenende kein Stellplatz mehr zu haben. „Wir sind mit rund 1100 Kurz- und Dauercamper ausgebucht“, erklärt Inhaber Andreas Schirmer. In diesem Jahr sei es das erste richtig schöne Badewochenende. „Das ist hier wie ein kleines Dorf“, sagte er. Ganze Bücher könne er füllen mit Geschichten, die er am See und auf dem Campingplatz bereits erlebt habe. Aber zumindest am vergangenen Wochenende war natürlich überhaupt keine Zeit, den Gedanken weiterzuführen. Ein voller Platz fordert den Chef eben Stunde um Stunde.