WesselingArbeiten an der A555 wegen Beschwerden von Bürgern eingestellt

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Auf einer Autobahn fahren Fahrzeuge auf drei verengten Fahrstreifen. Am rechten Fahrbahnrand laufen drei Baustellenarbeiter mit Warnkleidung über den abgesperrten Standstreifen. Im Hintergrund stehen Bagger.

Die Bauarbeiten auf der A 555 bei Wesseling sorgten für Irritationen.

Auf der A555 bei Wesseling lösten Bauarbeiten starke Erschütterungen aus. Weil sich Anwohnerinnen und Anwohner darüber beschwerten, sollen die Arbeiten nun weniger störend fortgeführt werden. 

Der Boden bebt, die Gläser im Schrank klirren. Das berichteten Bürgerinnen und Bürger aus Wesseling am Mittwoch. So wie Franz Jungbluth, der direkt an der Autobahn wohnt. „Wir haben wirklich gedacht, die Erde bebt“, berichtet der Anwohner. Seine Sorge gilt den Erschütterungen, die durch die aktuellen Bauarbeiten auf der A555 verursacht werden.

Der Standstreifen der A555 muss erneuert werden

Offenbar ist er nicht der einzige, der sich beschwert. Wie Autobahnsprecher Helge Wego am Mittwoch auf Anfrage mitteilte, wurden die Bauarbeiten aufgrund der Anzahl an Beschwerden vorerst eingestellt. Die Autobahn-Gesellschaft baut in Wesseling auf einer Strecke von rund vier Kilometern an einem Großprojekt, das mehrere Jahre in Anspruch nimmt.

Teil davon ist die Erneuerung des Standstreifens auf der Fahrbahn, deren Betonplatten zuvor aufgebrochen werden müssen. Das verursacht starke Erschütterungen. „Uns ist klar, dass diese Erschütterungen anders empfunden werden, als die üblichen Erschütterungen in der Nähe einer Autobahn“, sagt Wego. Zwar waren die Arbeiten inklusive möglicher Erschütterungen von der Baulastträgerin angekündigt worden, jedoch sind diese offenbar so stark, dass mehrere Anrufe von besorgten Wesselingern bei der Stadt und der Autobahn-Gesellschaft eingingen.

Franz Jungbluth: „Die Häuser hier stehen auf Sand“

„Die Häuser hier stehen auf Sand“, sagt Bürger Franz Jungbluth. „Und hinter dem Garten verläuft eine Fernwärme-Gasleitung. Da frage ich mich, ob diese Beben so stark sein dürfen.“ Seine Frau klagte darüber, dass sie sich kaum getraut habe, während der Erschütterungen im Haus zu bleiben.

Auch die Stadtverwaltung bestätigte, dass mehrere Anwohner sich aufgrund der Bauarbeiten besorgt über den bebenden Boden rund um die Autobahnstrecke gezeigt hätten.

Arbeiten an der A555: Erschütterungs-Stärke wurde überprüft

Zunächst werde jetzt überprüft, ob die Bauarbeiten – wie zuvor angekündigt – auch so erschütterungsarm wie möglich vorgenommen würden, erklärte Wego. „Es besteht in jedem Fall kein Grund zur Sorge für Anwohnerinnen und Anwohner“, betonte er.

Am Donnerstag habe der Bauleiter die Dokumentation der verursachten Vibrationen überprüft, berichtete Wego auf Anfrage. Dabei sei aufgefallen, dass die Firma von den erlaubten Kapazitäten bei den Arbeiten lediglich rund 50 Prozent ausgeschöpft habe. „Wir haben uns aber entschlossen, den Anwohnerinnen und Anwohnern aufgrund der lärmempfindlichen Lage entgegenzukommen“, sagte Wego weiter. Ab jetzt würden die Betonplatten abtransportiert und an anderer Stelle zerkleinert.

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