Erwin Esser ist BürgermeisterSPD-Mann gewinnt in Wesseling

Der neue Bürgermeister Erwin Esser (r.) nimmt die Gratulation von Parteichef Detlef Kornmüller (l.) entgegen. Auch seine Tochter Nadine (2.v.l.) und seine Lebensgefährtin Anja Booch freuen sich.
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Wesseling – Die Wesselinger haben einen neuen Bürgermeister. Herausforderer Erwin Esser (SPD) ging bei der Stichwahl am Sonntag als klarer Sieger über Amtsinhaber Hans-Peter Haupt (CDU) hervor. Der bisherige Beigeordnete in der Stadtverwaltung erzielte ein Ergebnis von 53,8 Prozent und lag damit mehr als 800 Stimmen vor Haupt, der am Ende nur 46,2 Prozent der Stimmen erreichte. Die Wahlbeteiligung lag bei 40,7 Prozent.Eine knappe halbe Stunde nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr brandete in den Räumen der SPD-Fraktion der erste Jubel auf. Es zeichnete sich ein Vorsprung für Esser ab, wenn auch zunächst nur um wenige Prozente. „Das ist aufregender als Lotto“, sagte Esser, der von Tochter Nadine und Lebensgefährtin Anja Booch begleitet wurde. Im Laufe des Abends drängten immer mehr Parteifreunde in den Raum, während der danebenliegende Fraktionsraum der CDU verwaist blieb. Jubel kannte keine GrenzenAls 19 von 24 Stimmbezirke ausgezählt waren, lag Esser bei 51,1 Prozent und Haupt bei 48,9 Prozent. „Das lassen wir jetzt so stehen“, sagte Parteichef Detlef Kornmüller, der am Projektor stand und immer wieder die Ergebnisse aktualisierte. Als alle regulären Stimmbezirke ausgezählt waren, hatte Esser klar die Nase vorn, doch noch fehlten die fünf Briefwahlbezirke. Rund 4400 Wähler hatten ihre Stimme per Brief abgegeben. Esser wehrte die ersten Gratulanten ab. Der ehemalige Kämmerer Bernhard Hadel beschwichtigte seine Skepsis. Bisher habe die SPD bei Briefwahlen den Trend immer für sich bekräftigen können. Als das Ergebnis feststand, kannte der Jubel bei der SPD kein Ende. „Erwin“-Rufe ertönten, und der Sieger stieg auf einen Stuhl, um sich bei seinen Helfern für die Unterstützung zu bedanken. Das Ergebnis sei deutlich und nicht nur um Haaresbreite, sagte der Gewinner dann. Nach zahlreichen Gratulationen ging er ins Erdgeschoss, wo auch der Verlierer des Abends Hans-Peter Haupt eingetroffen war. „Ich habe viereinhalb Jahre lang versucht, ein guter Bürgermeister zu sein“, sagte er zum Publikum. „Ich habe mein Bestes gegeben.“ Am Ende habe es nicht gereicht. Auch Haupt dankte seinen Unterstützern und wünschte Esser „eine glückliche Hand“. Er persönlich sei von dem Ergebnis überrascht, sagte Haupt dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Ob er mit der Politik weitermachen wolle – Haupt ist gewähltes Ratsmitglied –, könne er so kurz nach der Wahl nicht sagen. Neben vielen Helfern spendete seine Mutter ihm Trost. Auch Esser dankte Haupt. Der neue Bürgermeister wird im Rat eine Mehrheit aus Schwarz-Grün gegen sich haben. Allerdings beträgt der Vorsprung nur eine Stimme. Detlef Kornmüller, Vorsitzender der SPD, sagte, das werde für Esser kein Problem sein. Dieser besitze die Fähigkeit zu moderieren und zwischen unterschiedlichen Lagern zu vermitteln. Bei den Freien Wähler/Wir gab es zufriedene Gesichter. Erich Hermans: „Das werden künftig spannende Abstimmungen. Die Opposition wird sicher das ein oder andere Projekt durchsetzen können.“