Zeigte HitlergrußJU-Chef zieht Konsequenzen und verlässt Wesselinger CDU

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Drei Flaggen der Jungen Union stehen vor einem Gebäude.

Im Oktober wurde öffentlich, dass der damalige Vorsitzende der Jungen Union in Wesseling auf einer Karnevalsveranstaltung den Hitlergruß gezeigt haben soll.

Der Vorsitzende der Jungen Union soll bei einer Karnevalsveranstaltung der Großen Wesselinger Karnevalsgesellschaft (GroWeKa) den Hitlergruß gezeigt haben.

Es war das, was der Wesselinger CDU-Vorsitzende Olaf Krah wenige Tage vor der Bürgermeisterwahl in seiner Heimatstadt am wenigsten brauchen konnte – zumal er sich selbst um die Nachfolge des langjährigen Bürgermeisters Erwin Esser beworben hatte: Der Skandal um einen Hitlergruß erschütterte seine Partei und gelangte im Oktober an die Öffentlichkeit.

Olaf Krah steht zwischen Parteikolleginnen und -kollegen. Er hält die Hände vor dem Bauch und hat den Kopf gesenkt.

Der Skandal um einen Hitlergruß erschütterte die Partei des Wesselinger CDU-Vorsitzenden Olaf Krah (links).

Der Vorsitzende der Jungen Union (JU) soll bei einer Karnevalsveranstaltung der Großen Wesselinger Karnevalsgesellschaft (GroWeKa) den Hitlergruß gezeigt haben. Auf Fotos, die auch unserer Redaktion vorliegen, ist zu sehen, wie er seinen rechten Arm nach oben streckt. Schon damals war klar, dass dies nicht folgenlos bleiben würde. Wie die CDU-Kreisvorsitzende Romina Plonsker im Gespräch mit unserer Redaktion berichtet, gehört der Wesselinger der Christdemokratischen Partei nicht mehr an.

Ehemaliger JU-Vorsitzende kommt Parteiausschluss zuvor

Das nach Bekanntwerden des Vorfalls eingeleitete Parteiausschlussverfahren war dafür allerdings nicht nötig. Wenige Tage, bevor das zuständige Gremium – das Schiedsgericht – darüber beraten wollte, hat der ehemalige JU-Vorsitzende sein Parteibuch zurückgegeben. Sowohl der Kreisverband als auch der Landesverband der JU hatten das Parteiausschlussverfahren beantragt.

Der Vorstand der CDU Wesseling hatte sich angeschlossen. Plonsker sagte, sie sei erleichtert darüber, dass der Wesselinger ihre Partei verlassen habe. Antisemitismus und alles, was den Nationalsozialismus verherrliche, habe in der CDU keinen Platz. Wobei ihr bewusst sei, dass es ein großer Schritt sei, jemandem die Mitgliedschaft zu entziehen, und darüber hinaus ein mühsames Unterfangen.

Dies sehe man auch beim ehemaligen Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen. Der Präsident der GroWeKa, Andreas Mertin, hatte sich nach Bekanntwerden der Entgleisung des damaligen Wesselinger JU-Vorsitzenden empört gezeigt. „Wir waren alle erschrocken und fassungslos.“ Der geschäftsführende Vorstand der Karnevalisten hatte den Christdemokraten daher umgehend ausgeschlossen. Wesselings CDU-Chef Krah zwang den SPD-Kandidaten Ralf Manzke nach Bekanntwerden des Skandals in die Stichwahl, unterlag ihm 14 Tage später allerdings klar.

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