Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Ruhestand in WesselingDer Retter des Wesselinger Krankenhaus setzt sich zur Ruhe

Lesezeit 2 Minuten

Wesseling/Brühl – „Sie haben aus einem Schlauchboot ein Kreuzfahrtschiff gemacht.“ Gemeint war das Wesselinger Krankenhaus. Dieser Satz wurde Professor Johannes Güsgen gesagt, als er sich in den Ruhestand verabschiedete. Bis zum 31. Oktober hat er als Geschäftsführer der Katharina Kasper Via-Salus-GmbH mit 2200 Mitarbeitern – zuvor Maria-Hilf-NRW-GmbH – unter anderem die Geschicke mehrerer Krankenhäuser und medizinischer Versorgungszentren und Seniorenzentren gelenkt. Dazu gehören auch das Wesselinger Dreifaltigkeitskrankenhaus und das Altenzentrum Johannesstift in Brühl.

Zeichen der Öffnung

Im Mai 2002 hat Güsgen quasi zum Dienstantritt als erstes die Mauer abbrechen lassen, die das Dreifaltigkeitskrankenhaus umgab, um damit ein Zeichen der Öffnung des Krankenhauses nach außen zu setzen. Das war der Startschuss für die Rettung des Krankenhauses, das damals von der Schließung bedroht gewesen war. In den zwölf Jahren, in denen sich Güsgen um das Wesselinger Krankenhaus gekümmert hat, wurden 35 Millionen Euro investiert. 2004 wurde das Klinik-Café erweitert, ein Jahr darauf zog die Verwaltung in das Wohnheim St. Ursula. Zu der Zeit wurde das Dreifaltigkeitskrankenhaus als erstes Krankenhaus in der Region für sein Qualitätsmanagement zertifiziert worden. Noch im September 2005 konnte eine komplett neugestaltete, moderne Plastische Ambulanz im Erdgeschoss des Krankenhauses eingeweiht werden. Im August 2007 eröffneten die Verantwortlichen eine Palliativeinheit. Ein besonders großes Projekt wurde im Jahr 2010 gefeiert. Dank einer Investition von etwa zehn Millionen Euro konnte das neue Radiologie-Gebäude bezogen werden. Gleichzeitig wurde der Grundstein für einen vierstöckigen Anbau für 32 moderne Krankenzimmer mit 72 Betten. Seit Mai 2011 gibt es ein Parkhaus mit 240 Stellplätzen, im Frühjahr wurde der internistische Funktionsbereich umgebaut, im vergangenen Jahr wurde der OP-Bereich modernisiert, und erst vor wenigen Monaten ist die neue Ambulanz eingeweiht worden. Vor kurzem hat der Bau für eine psychiatrische Tagesklinik begonnen.

Güsgen ist stolz auf die Entwicklung des Dreifaltigkeitskrankenhauses, „denn daran sind alle Mitarbeiter beteiligt“, sagt er. „Hier ist alles top.“ Zumal das Wesselinger Krankenhaus anerkanntes akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Bonn ist.

Den Betrieb im Krankenhaus vor allem die Mitarbeiter werde er schon vermissen, räumt der 65-Jährige ein. Aber Langeweile wird bei ihm nicht aufkommen. Denn er arbeitet weiter als Professor an der Rheinischen Fachhochschule für Medizinökonomie in Köln. Er engagiert sich im Männergesangverein Köln und in einer Stiftung.

Der studierte Theologe war früher Polizeiseelsorger, Geschäftsführer beim Deutschen Orden und Aufsichtsratsvorsitzender im Brühler Marienhospital.