Im Gedenken an Sven FischenichHilfsfond der Lufthansa unterstützt Projekt

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Jürgen und Brigitte Fischenich (Mitte) sind froh, mit dem Projekt „Raum der Stille“ an ihren Sohn Sven erinnern zu können, der bei dem Flugzeugabsturz 4U9525 ums Leben kam.

Jürgen und Brigitte Fischenich (Mitte) sind froh, mit dem Projekt „Raum der Stille“ an ihren Sohn Sven erinnern zu können, der bei dem Flugzeugabsturz 4U9525 ums Leben kam.

Wesseling – Einen Rückzugsort bei Einsätzen für Betroffene, das Rettungspersonal und Angehörige war schon lange ein Wunsch von Sven Fischenich, Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr Wesseling. Nun geht sein Wunsch in Erfüllung. Miterleben kann er das aber nicht, denn Sven Fischenich ist eines der 149 Opfer des Eurowings-Flugs 4U9525 von Barcelona nach Düsseldorf, bei dem die Maschine über den französischen Alpen abstürzte. „Sven hat sich solche Sachen gewünscht und angeregt“, sagt sein Vater Jürgen Fischenich. „Er war sehr innovativ.“

Der Container als „Raum der Stille“ soll zur Betreuung und psychologischen Unterstützung von Betroffenen und Einsatzkräften eingesetzt werden. Er wird wie ein Pausenraum eingerichtet: ein großer Tisch mit einer Bank, einem Fernseher, Küchenzeile und Aufbewahrungsorten für persönliche Gegenstände und Wechselkleidung. Auch Kinderspielzeug wird es geben. Durch eine eigene Wasser- und Stromversorgung ist der Container autark. „Das ist wirklich etwas, das brauchen wir in der Feuerwehr noch“, sagt der Leiter der Feuerwehr, André Bach. Es handelt sich dabei um einen Abrollcontainer, der flexibel von einem speziellen Fahrzeug der Feuerwehr an den Ort des Geschehens gebracht werden kann. Einsatzorte sind beispielsweise Busunfälle, Bombenentschärfungen oder Brände.

100.000 Euro von der Lufthansa

„Überall, wo Angehörige betreut werden müssen“, erläutert Bach. Der 2,5 Meter breite und sechs Meter lange Container wird neben dem Design der Wesselinger Feuerwehr auch den Namen von Sven Fischenich als Erinnerung tragen und ist landesweit einzigartig. Das Geld dafür, 100.000 Euro, kommt aus einem Hilfsfond der Lufthansa, der nach dem Unglück im März 2015 eingerichtet wurde. Damit sollen Organisationen, Familien und andere private Initiatoren unterstützt werden, die kulturelle und soziale Projekte im Sinne der Opfer verwirklichen.

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Das Geld muss als Schenkung vom Rat in seiner nächsten Sitzung angenommen werden. Der Container wird voraussichtlich im Frühjahr an die Feuerwehr übergeben und soll auch bei Einsätzen außerhalb Wesselings im übrigen Rhein-Erft-Kreis, im Rhein-Sieg-Kreis, in Köln oder am Flughafen Köln-Bonn zur Verfügung stehen. „Es ist ein Andenken, was bewahrt wird“, sagt Svens Fischenichs Mutter Brigitte. „Das ist uns wichtig.“ Sven Fischenich wäre in diesem November 39 Jahre alt geworden.

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