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Kosten und SteuernLufthansa erwägt, Flugverbindungen zu streichen – auch Köln betroffen

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Lufthansa Airbus A340-300 auf dem Frankfurter Flughafen in Deutschland.

Lufthansa Airbus A340-300 geht in die Luft. (Symbolbild)

Lufthansa prüft, ob Verbindungen am Flughafen Köln/Bonn und anderen Airports gestrichen werden, wenn sie unrentabel sind.

Nachdem bereits Ryanair zahlreiche Flugverbindungen von deutschen Flughäfen gestrichen hat, was für viele Passagierinnen und Passagiere spürbare Änderungen mit sich brachte, könnte nun auch die Lufthansa diesen Schritt in Erwägung ziehen. Der deutsche Luftfahrtkonzern droht mit Streckenkürzungen als Reaktion auf steigende Standortkosten und Erhöhungen der Luftverkehrsteuer.

Lufthansa-Chef droht mit Streichungen: Diese Flughäfen sind betroffen

Vor allem kleinere Flughäfen könnten davon betroffen sein. Lufthansa-Chef Jens Ritter erklärte gegenüber der „Berliner Morgenpost“: „Wenn Verbindungen unrentabel werden, sind wir gezwungen, Strecken zu reduzieren und die Flugzeuge woanders einzusetzen.“

Er nannte auch konkret potenziell betroffene Flughäfen: „Die Liste der Flughäfen, die wir aus betriebswirtschaftlicher Sicht in den Blick nehmen müssen, ist lang: Bremen, Dresden, Köln, Leipzig, Münster, Nürnberg, Stuttgart – um nur einige zu nennen“. 

Lufthansa-Chef kritisiert Bundesregierung

Ritter äußerte zudem Kritik an der Bundesregierung. „Es ist sehr enttäuschend, dass die Bundesregierung im Haushaltsentwurf für 2026 keinerlei Entlastung für Flüge ab Deutschland plant“, so der Lufthansa-Chef. Ursprünglich hatten Union und SPD im Koalitionsvertrag zugesagt, die Abgabenlast für die Luftfahrtbranche zu senken und Steuererhöhungen rückgängig zu machen.

Tatsächlich hatte die Bundesregierung die Luftverkehrsteuer im Mai 2024 deutlich angehoben. Für Tickets auf Kurzstrecken erhöhte sich die Steuer von 12,48 Euro auf 15,53 Euro. Bei Mittelstrecken gab es einen Anstieg von 31,61 Euro auf 39,34 Euro, und auf Langstrecken wurde die Steuer von 56,91 Euro auf 70,83 Euro erhöht.

Zusammenfassend sieht die Lufthansa in den aktuellen Entwicklungen eine ernste Herausforderung. Die Kombination aus höheren Steuern und gestiegenen Standortkosten könnte zu einer Einschränkung des Flugangebots führen, wobei besonders kleinere, wirtschaftlich schwerer zu betreibende Flughäfen wie Bremen oder Nürnberg auf dem Prüfstand stehen. (red)