MillimeterarbeitSchwerlastkran hebt Tonnen schwere Rolltreppen in Wesselinger Unterführung

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Eine Rolltreppe wird an einem Kran in eine Unterführung gehoben.

Ein Schwerlastkran hievte Rolltreppen in die Baustelle an der Personenunterführung in der Innenstadt.

Im Wesselinger Stadtzentrum wurden mithilfe eines Schwerlastkrans zwei neun Tonnen schwere Anlagen verbaut, zwei weitere sollen folgen.

Auf der riesigen Baustelle am Fußgängertunnel im Herzen der Stadt bot sich jüngst ein ungewöhnlicher Anblick. Lange erwartet, um die Arbeiten zur Modernisierung der Unterführung an der Haltestelle in Wesseling-Mitte mit neuen Rampen endlich weiter voranzubringen, hievte ein Schwerlastkran zwei tonnenschwere Rolltreppen an ihre vorgesehene Stelle.

Für einige Passanten, die zuschauten, bot sich ein kleines Spektakel, für die Bauarbeiter war es Routine. Der Einbau der zwei Kolosse dauerte drei bis vier Stunden. Dazu rückte in den frühen Abendstunden des vergangenen Dienstags ein Hamburger Montagetrupp der Firma TK Elevator (vormals Thyssen Krupp Elevator), einer der größten Hersteller von Aufzugsanlagen, an und bereitete den Transportkran vor.

Dann fuhr der Laster mit der ersten Rolltreppe, die in einer weißen Hülle wie ein riesiges Geschenkpaket aussah, in die Baustelle an der L300 ein. Befestigt an dicken Stahlketten wurde das rund neun Tonnen schwere Teil langsam angehoben und schwebte zunächst über der Baustelle. Allmählich, Stück für Stück sank es hinab, bis es endlich am Ort seiner Bestimmung angelangt war, dem Abgang zum Tunnel.

Einsetzen der neun Tonnen schweren Treppe ist Millimeterarbeit

„Jede Rolltreppe und jede Einbausituation ist anders. Eine Standardisierung gibt es nicht“, erklärte Bauleiter Michael Böhm. Denn alle Fahrtreppen müssen individuell gefertigt werden. Sie haben unterschiedliche Längen, Neigungswinkel und Breiten. Beim Einsetzen der Treppe in Wesseling verständigten sich die Fachleute oben und unten über jeden Millimeter Platz. Nach mehreren Absprachen passte alles. Und um Mitternacht saß die zweite Fahrtreppe an ihrem Platz.

Aufmerksam zugeschaut hatte hier auch Daniel Warwas, der Fachbereichsleiter Verkehrsflächen. „Ich freue mich, dass das jetzt geklappt hat“, sagte er. „Wir hätten uns aber gewünscht, gleich alle vier Rolltreppen einzubauen. Denn die zwei weiteren für die andere Seite liegen jetzt noch in Hamburg, müssen dort immer wieder getestet werden, das kostet Geld“, erklärte er.

Aber erst, wenn der Estrich im Tunnel verlegt und auch die Bodenarbeiten an der Rampe am Westring abgeschlossen seien, um diese statt der Treppe nutzen zu können, könnten die restlichen Rolltreppen eingebaut werden, führte er aus.

Manzke will barrierefreie Baustelle 

Die Stadt ist derzeit in Gesprächen mit dem Bodenverleger, um weitere Verzögerungen zu verhindern. „Mich ärgert das sehr, dass uns hier diese Firma hängenlässt, denn richtig glücklich bin erst, wenn die Baustelle barrierefrei ist“, ergänzte Bürgermeister Ralph Manzke, der ebenfalls vor Ort war. Er könne hier die Unzufriedenheit und den Unmut der Bürgerinnen und Bürger verstehen.

Derzeit werde versucht, mit den anderen Partnern den Bauplan so zu gestalten, dass das Projekt weiter gehe, betonte Warwas. So würden aktuell Technik- und Lüftungsanlagen sowie die Schmutz- und Regenwasserentsorgungsanlagen und Toiletten fertig eingebaut. Erste Fassadenfliesen seien angebracht worden. Anfang August sollen die Straßenbauarbeiten am Westring vor dem Ärztehaus und an der L 300 vor der Bäckerei Voigt und dem Park-and-Ride-Platz starten.

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