Vandalismus in Bad HonnefPolizei spricht von „reiner Zerstörungswut“

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Auch Fahrzeuge des Ordnungsamtes wurden beschädigt, wie Thomas Breutigam zeigt. An etlichen Autos wurden dazu noch die Fenster eingeschlagen.

Auch Fahrzeuge des Ordnungsamtes wurden beschädigt, wie Thomas Breutigam zeigt. An etlichen Autos wurden dazu noch die Fenster eingeschlagen.

Bad Honnef – Bislang unbekannte Täter haben in der Nacht zu Samstag in Bad Honnef an mehr als 80 Autos die Reifen zerstochen. An einigen Fahrzeugen schlugen die Randalierer zudem die Scheiben ein. Ein Polizeisprecher sprach von „reiner Zerstörungswut“, denn gestohlen worden sei aus den offenen Autos nichts. Am frühen Morgen hatte die Polizei von zunächst 60 Fällen berichtet, im Laufe des Vormittags stieg die Zahl der betroffenen Fahrzeuge auf mehr als 80 an.

Und es gingen weitere Meldungen ein. Abschleppdienste waren im Dauereinsatz. Wie schon am Wochenende zuvor wurden erneut an den zwei Dienstwagen des städtischen Ordnungsamtes, die am Rathaus abgestellt waren, die Reifen zerstochen.

Laut Bürgermeister Otto Neuhoff machten sich die Täter zudem am Geländewagen des Stadtförsters zu schaffen. Und sie zerstörten zahlreiche Plakate, auf denen die Stadt auf die Maskenpflicht in der City hinweist beziehungsweise prominente Bad Honnefer Bürger für die Einhaltung der Corona-Regeln werben.

Zerstochene Reifen und zerschlagene Fenster

Vor allem im Karree Hauptstraße, Bismarckstraße, Rommersdorfer Straße wurden die Plakate beschädigt. Von zerstochenen Reifen und zerschlagenen Fenstern waren Fahrzeughalter in der Innenstadt betroffen, beispielsweise am Sparkassenparkplatz an der Giradetallee, der Weyermannallee, an der Hauptstraße sowie an der Luisenstraße. Dort waren auch die Reifen am Auto einer Frau zerstochen worden, die in der Klinik in der Luisenstraße wegen Traumatisierung nach einer Gewalttat behandelt wird.

Solch eine Aktion sei geplant und kein spontaner Wutausbruch gewesen, meinte Bürgermeister Otto Neuhoff auf Anfrage. Der Schaden sei immens, allein ein Satz Reifen koste schnell 500 Euro. Er hoffe jedoch, dass Bürger etwas bemerkt haben oder die Täter beispielsweise aus Geschäften videografiert worden seien.

„Ich hoffe sehr, dass wir Hinweise bekommen. Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass niemand etwas bemerkt hat“, sagte das Stadtoberhaupt auch mit Hinweis auf den Lärm, der beim Einschlagen von Autoscheiben entsteht. Er gehe zudem davon aus, dass die Polizei angesichts des hohen Schadens intensiv ermitteln werde.

Erste Hinweise sind eingegangen

Nach Angaben eines Polizeisprechers sind erste Hinweise von Bad Honnefer Bürgern eingegangen. Weitere Zeugen werden dazu aufgefordert, sich unter der Telefonnummer (0228) 150 zu melden.

Vor den aktuellen Fällen waren am Wochenende 21./22. November die beiden Dienstwagen des Ordnungsamtes Ziel von Attacken gewesen. Da waren an beiden Autos vor dem Rathaus insgesamt sieben Reifen zerstochen worden.

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Deshalb habe der Ordnungsaußendienst die geplanten Verkehrskontrollen an Grund- und weiterführenden Schulen zur Sicherung der Schulwege am Montag darauf nicht durchführen können, hieß es seinerzeit. „Derartige Sabotagen an Fahrzeugen sind in Bad Honnef zum Glück Einzelfälle, gehen aber immer zu Lasten der Sicherheit der Bad Honnefer Bürgerinnen und Bürger“, hatte da laut städtischer Pressemitteilung Ordnungsamtsleiter Christoph Heck erklärt.

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