1100 Jahre Bad HonnefStadtfest schickte Besucher auf eine Zeitreise nach „Hunepha“

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Einer der Gaukler jonglierte mit brennenden Fackeln.

Bad Honnef – Die erste urkundliche Erwähnung von Bad Honnef als Hunepha im Jahr 922 war der Anlass für die Feierlichkeiten zu elf Mal 100 Jahren Stadtgeschichte, die im August mit einem Festakt im Kursaal und einem Sommerfest, einer Mischung aus Schlemmerabend, Rosenfest und Mittelaltermarkt, ihre Höhepunkte fanden. Letzteres hatte der Verein Centrum in Zusammenarbeit mit der Stadt auf die Beine gestellt.

Auf dem Kirchplatz war der Mittelaltermarkt aufgebaut worden, der den Besuchern ein Tor zur Geschichte öffnete. In der Kirche zeigte Erwin Martini auf, wie es hier wohl um 922 ausgesehen haben mag und wie sich der Ort im Laufe der Jahrhunderte veränderte. Derweil tanzten die Kinder draußen zur mittelalterlichen Musik, bei der die Dicke Trumm und Schnabelschuhe mit Glöckchen den Takt bestimmten.

Mittelalter-Darsteller bauten Zeltlager in Bad Honnef auf

Gewandet in mittelalterliche Kleider betrieben die Marktteilnehmer ihre Stände. In der Schmiede konnten die Besucher Blei gießen. Aber auch zum Kauf wurden Waren angeboten wie riesige Rosinenbrötchen oder Brote aus dem holzbefeuerten Steinofen in der Feldbäckerey oder mittelalterliche Gebrauchsgegenstände wie Besteck aus Rinderhorn oder -knochen und Trinkgefäße aus Kuh-oder Widderhörnern.

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Das Bad Honnefer Stadtfest lockte viele Besucher an.

Dass im Mittelalter auch die Damenwelt auf ihre Kosten kommen konnte, zeigte sich am umfangreichen Schmuckangebot aus Muscheln, Perlmutt und Leder. Das war auch gut für die Herren, die ihre Hosen mit einem zünftigen Gürtel um den Bach geschnallt tragen mochten. Ihr Zeltlager hatten einige der Mitttelalter-Darsteller aufgebaut und bereiteten sich darauf vor, hier auch die Nacht zu verbringen. Im gusseisernen Topf über der Feuerstelle brutzelten un dufteten Käsespätzle.

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„Das Lager in meinem kleinen Zelt ist fast original“, sagte der Koch. „Ich habe nur keine Strohmatratze im Bett.“ Neben Kettenhemden und anderem Zubehör war ein Medicus aufgeboten, der bei Verwundungen helfend eingreifen sollte. War der mit seinem „Latein“ am Ende, half eventuell nur noch das Beten und dafür lag in der ebenfalls aufgebauten Feldkirche der Nachdruck einer Bibel aus dem 11. Jahrhundert, die viele bewundernde Blicke auf sich zog.

Bad Honnefer Stadtfest will „Geschichte erlebbar machen“

Die Idee von Marktmacher Jürgen Kutter, „Geschichte erlebbar zu machen“, ging mit diesem Mittelaltermarkt voll auf, aber auch die Attraktionen in der Innenstadt lockten viele Besucher an, die sich nicht nur kulinarisch verwöhnen ließen, sondern auch mit Musik der unterschiedlichsten Stilrichtungen.

Das Spektrum reichte vom Harfenquartett der Musikschule über die Ginzburg Dynastie Band bis zu Soul La Vida am Samstag und am Sonntag waren das Ittenbacher Bläsercorps und Philipp Bender angekündigt – nicht zu vergessen, dass auch dem Shopping gefrönt werden konnte und da gab es keinesfalls nur mittelalterliche Gewänder.

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