SiebengebirgszugJecke Olympia-Fackel auf dem Weg von Bad Honnef nach Paris

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Drei Clowinnen in kunterbunten Kostümen.

Schön bunt: Die Clowns des Circus Comicus sind eine der größten Gruppen beim Siebengebirgszug.

Gut 1200 Jecken bildeten am Sonntag den Siebengebirgszug in Bad Honnef.

Die rund 25 Sportlerinnen und Sportler des Allgemeinen Sportvereins Selhof (ATV) haben noch ein gutes Stück des Weges vor sich. „Die Olympische Fackel auf dem Weg nach Paris“, stand groß über dem Handwagen der Sportler, der nach Einschätzung eines Jecken am Straßenrand Überbreite hatte. Die „Flamme“ loderte derweil auf den Köpfen der Jecken.

Einen ganz speziellen Oldtimer hatten die Mitglieder des Wassersportvereins Honnef (WSVH) auf ihrem Wagen festgemacht. Das über 50 Jahre alte Ruderboot „Pregel“, das zehneinhalb Meter lang ist, war von ihnen kurzerhand zum Piratenschiff umfunktioniert worden. Es sei, verriet einer der Jecken kurz vor dem Start des Zuges, 110 Kilogramm schwer und daher nicht wirklich leicht zu rudern.

Bunte Truppe des Circus Comicus immer ein Highlight im Zug

Die sportlichen Jecken waren zwei von insgesamt mehr als 50 Gruppen, die am Sonntagnachmittag den großen Siebengebirgszug bildeten, der ab 15.11 Uhr einmal quer durch die Innenstadt zog. Mehr als 1200 Teilnehmer brachten reichlich Kamelle unters Volk am Straßenrand.

Wieder vorneweg und nie langweilig: Die rund 250 Clowns des Circus Comicus, die unter anderem ihren Grillwagen, die Konfettikanone und das Bällebad dabeihatten. Die Slogans „Immer bunt und lustig bleiben“, „Bunt ist schön“ und „Bunt im Herzen“ an den Comicus-Fahrzeugen machten zusätzlich die Motivation der lustigen Clownstruppe deutlich.

Zugteilnehmer mit „Flammenmützen“ ziehen durch die Straßen.

Der Allgemeine Sportverein Selhof war mit der olympischen Fackel auf dem Weg nach Paris.

Ein großes Ufo war derweil bei den Jecken der Kultkneipe Küfer Jupp gelandet, und aus der fliegenden Untertasse (mit Beleuchtung!) war ein Alien gestiegen, das ganz vorn am Wagen die Gruppe von Weltraumreisenden in silbernen Kostümen quasi anführte. Deren Motto: „Die kleine Kneipe am Rande des Universums“.

Die traditionellen Karnevalsgesellschaften aus dem Siebengebirge waren mit großen Wagen dabei, etwa die KG Klääv Botz Aegidienberg mit 100 Mitstreitern und der Gulaschkanone, der Senat der Rhöndorer Ziepches Jecke und deren Tanzgarde (zusammen rund 50 Leute), die Küzengarde aus Oberdollendorf („Wenn am Himmel die Stääne danze“), die Große Selhofer KG (mit ihren Tanzgruppen bot sie rund 120 Jecken auf) oder zum Abschluss die KG Halt Pol.

„150 Jahre Tradition – 150 Jahre Zukunft“ hieß es am Wagen des Senats der Jubiläumsgesellschaft, aus deren Reihen Siebengebirgsprinzessin Anna I. kommt. Sie krönte im Prinzessinnenwagen den närrischen Lindwurm.

Ihre Vorgänger Karin I. und Norbert I. hatten an der Front des Ex-Tollitäten-Wagens ganz groß „Wir sagen Dankeschön!!!“ geschrieben.

Kinder und Erwachsene stehen bunt kostümiert am Zugweg.

Kamelle forderten die vielen Jecken entlang des Zugwegs.

Zuvor bewiesen aber auch kleinere Gruppen Kreativität und Einfallsreichtum. Das Damenkomitee Rhöndorf zog als bunte Hippies durch Bad Honnef, auf dem Dach des mitfahrenden Taxis hatten die Jecken einen überdimensionalen Joint installiert.

KJG Selhof startete Pyjama Party

Die KJG Rhöndorf hatte Mario Kart zum Thema, die „Bauchläden“ aus Pappkartons stellten Autos dar. Die KJG Selhof hatte zur „Pyjama Party“ geladen, die jungen Leute zogen folglich im Bademantel durch die Stadt. Der Honnefer Fußballverein hatte auf seinem Wagen Fußbälle bis übers Dach geladen. Und der „Club im Club“, der sich 1994 im ebenfalls kultigen Bad Honnefer Club Pseudonym gegründet hat, gab sich ganz selbstbewusst: „Legende seit 30 Jahren“.

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