Premiere gelungen: Das Freiluft-Kino auf dem Mucher Kirchplatz lockte an zwei Tagen insgesamt knapp 650 Besucherinnen und Besucher aus der Region.
Mit Popcorn und PommesOpen-Air-Kino auf dem Kirchplatz Much begeistert Besucher

Aufblasbare Leinwand: Zwei Filme liefen auf dem Mucher Kirchplatz.
Copyright: Cordula Orphal
Kino ist mehr als ein Film, der über die Leinwand flimmert. Much zeigte, was dazugehört: nämlich Popcorn, Pommes und Eis. Schon weit vor dem Start strömten an beiden Tagen, Freitag und Samstag, die Zuschauer auf den lauschigen Kirchplatz. Neben den 350 aufgereihten Stühlen bot auch das Eiscafé Sitzgelegenheiten, dazu kalte Köstlichkeiten und Cocktails.
Und später etwas Warmes für jene, die unterschätzt hatten, dass es auch in einer Sommernacht doch recht kühl werden kann. Toller Service, das Dutzend Plüschdecken war schnell vergriffen.
Im Mucher Kino gab es auch einen Popcorn-Stand und Pommes vom Foodtruck
Sehr zum Bedauern der Freundinnen Melanie Haas und Katharina Edenharter, die mit ihren Töchtern Frieda, Helene und Mia am Ende etwas fröstelten. „Das nächste Mal müssen wir uns wärmer anziehen“, sagte Edenharter.
Die kleine, ländliche Gemeinde, die ein solches Open-Air-Spektakel auf die Beine stellte, erntete großes Lob. „Und die Pommes schmecken gut“, sagte Frieda mümmelnd. Der Film um einen niedlichen Pinguin, der Lehrer und Schüler und sogar den knorrigen Schulleiter bezaubert, sei tatsächlich auch für Kinder geeignet gewesen, befanden die Mütter. Trotz des ernsten Hintergrundes, der politischen Verfolgungen im Argentinien der 1970er Jahre.

Mit Pommes und Popcorn: Melanie Haas (r.) mit Frieda und Helene und Katharina Edenharter (l.) mit Mia hatten Spaß.
Copyright: Cordula Orphal
Das nächste Mal, so ist zu vermuten, werden sich viele Zuschauer auch Kissen mitbringen, für die rund eineinhalb Stunden auf den weißen Plastikstühlen brauchte man doch gutes Sitzfleisch. Auf dem leicht abschüssigen Platz hatten indes alle eine gute Sicht auf die große Leinwand.
Für den Mucher Ralf Schelz (64) eine runde Sache, „schön für Jung und Alt“, und das zu einem wirklich niedrigen Eintrittspreis vor sechs Euro. Halb so teuer wie vergleichbare Angebote in den Großstädten Bonn und Köln. Dass der Sponsor Westnetz, anmoderiert von Bürgermeister Norbert Büscher, einen kurzen Werbeblock einschieben durfte: geschenkt. In den Cinemas sonst dauert die Werbung ja oft eine halbe Stunde.
Das Herz des Zentralortes, noch aufgehübscht durch die kürzliche Sanierung, bietet sich geradezu an für eine Wiederholung, so der einhellige Tenor. Der von Fachwerkhäusern und Gastronomie gesäumte, leicht erhöhte Platz kann zudem durch Flatterbänder gut abgeriegelt werden, was die Zugangskontrolle durch Much Marketing vereinfachte.
Nur wenig Aufwand hatte die Gemeindeverwaltung und keine großen Kosten. Westnetz beauftragte eine auf Freiluftkino spezialisierte Firma, die sämtliches Equipment mitbrachte.

Fast ausverkauft: Von den 350 Stühlen blieben nur wenige leer.
Copyright: Cordula Orphal
Die hatte in Much schon gute Erfahrungen mit einer ähnlichen Veranstaltung gemacht: In den Coronajahren 2020 bis 2022 gab es dreimal ein Pop-Up-Autokino auf dem Sportplatz an der Bundesstraße 56, was eine aufwendigere Tontechnik brauchte und eine doppelt so große Leinwand. Finanzier war ebenfalls der Energieversorger. Der Erlös wurde an lokale Hilfsorganisationen gespendet.