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Radsport20-Jährige aus Rhein-Sieg ist als Rad-Profi in der Welt unterwegs

Lesezeit 2 Minuten
Finja Smelka ist mit einem weiteren Radfahrer auf einer Straße auf ihrem Fahrrad unterwegs.

Hoch hinaus ging es für Finja Smekal beim Trainingslager auf der Insel La Palma.

Das Rennen Lüttich-Bastogne-Lüttich gehört zweifellos zu den ganz besonderen Klassikern im Radsport. Profi-Fahrerin Finja Smekal aus Wolperath bereitet sich derzeit auf das älteste noch ausgetragene Eintagesrennen (25. April) vor.

Das jüngste Pensum der 20-Jährigen, die seit 2019 beim britischen UCI-Frauen-Profiteam Drops unter Vertrag steht, ist beachtlich. Im Dezember absolvierte sie ein zweiwöchiges Trainingslager auf der Kanaren-Insel La Palma. „Eine Insel, die ich nur weiterempfehlen kann – sofern man gerne Berge fährt“, erklärt die gebürtige Eckernförderin vielsagend.

Ende Januar folgte das nächste dreieinhalbwöchige Trainingslager an der Ostküste Spaniens. „Von dort aus ging es dann direkt weiter nach Belgien zu den ersten Frühjahrs-Klassikern“, erklärt die Wahl-Kölnerin.

Neunkirchener Rennradfahrerin: In Rennen schützt sie die Team-Leaderin

Die Rennen sind hierzulande eher unbekannt: Omloop Het Nieuwsblad, Le Samyn, Nokere Koerse, Omloop van de Westhoek, Ronde de Mouscron und Scheldeprijs. Sie hatten es dennoch in sich, wie Smekal berichtet: „Sie sind bekannt für ihre harten Witterungsbedingungen mit starkem Wind, Kälte, Regen und Schnee.“

Die Neunkirchenerin tastete sich deshalb vorsichtig an die Rennen heran. „Es braucht Rennerfahrung, um sich richtig zu positionieren und an den entscheidenden Stellen vorne zu sein“, sagt Smekal, die ohnehin mit Helferdiensten für die Führungsfahrerin im Team betraut ist: „Meine wichtigste Mission ist es, die Attacken im ersten Teil des Rennens mitzugehen und unsere Leaderin bestmöglich zu schützen, damit sie am Ende noch frisch ist.“

Finja Smelka fährt mit ihrem Fahrrad durch eine Halle. Im Hintergrund fahren noch drei weitere Personen auf einem Fahrrad hinter ihr her. Eine Frau hält eine kleine Kamera in der Hand.

Entschlossener Blick: Finja Smekal vor einem Rennen in Belgien.

Dass der Teamgedanke im Radsport einen derart hohen Stellenwert besitzen kann, war für die 20-Jährige eine ziemlich neue Erfahrung: „Das war in den Nachwuchsklassen nicht so stark ausgeprägt. Da ist man mehr für sich selbst gefahren.“ Insofern hat sie jede Topplatzierung einer Teampartnerin stolz gemacht: „Sogar ein Podestplatz war dabei. Meine Kollegin Maria Martins wurde beim Klassiker Ronde de Mouscron Dritte im Schlusssprint.“

In dieser Woche ist Smekal in Frankfurt (Oder) bei einem mehrtägigen Lehrgang mit dem Nationalteam auf der Bahn. Im Anschluss geht es sofort wieder zurück nach Belgien in das eigens zur Vorbereitung angemietete Team-Haus: „Zwischendurch versuche ich noch Online-Vorlesungen für mein Studium einzubauen.“

Bleibt zu hoffen, dass der Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich auch tatsächlich stattfindet. „Das für Sonntag geplante Frauenrennen bei Paris-Roubaix ist ja Corona-bedingt ausgefallen. Auch die Studenten-EM auf der Straße und im Zeitfahren, für die ich nominiert war, findet nicht statt“, so Smekal. „Bisher waren die Hygienekonzepte in Belgien aber sehr gut ausgearbeitet und auch die Zuschauer dort haben sich weitestgehend an die Regeln gehalten – indem sie zu Hause geblieben sind.“