WanderungDer Fachwerkweg rund um Ruppichteroth bietet schöne Aussicht und viele Infos

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Auch ein Rundgang durch die Gemeinde Ruppichteroth ist zu empfehlen. 

Ruppichteroth – Schwarze Balken, weiße Gefache: Dieses Bild prägt das Bergische Land zwischen Sieg und Wupper. Nicht überall gleich ausgeprägt, manchmal aus wertvoller Eiche geschaffen, manchmal aber auch aus der billigeren Fichte. Das Grundprinzip ist immer gleich: Holzständerwerk, dessen Freiräume mit Ästen und Lehm gefüllt wurden. Einblicke in diese Kunst des Fachwerkbaus gibt der Fachwerkweg in Ruppichteroth, der Bergische Streifzug 22. Auf 11,5 Kilometern lädt er zum gemütlichen Wandern ein, eine Strecke, die durchaus auch mal nach einem kurzen Arbeitstag bewältigt werden kann.

Fachwerk, Schienen und Loren aus dem Bergbau sind wesentliche Symbole für die Geschichte des Dorfes Ruppichteroth im Bröltal. Sie prägen den Kreisverkehr am östlichen Dorfeingang. Fachwerk war die Bauweise, die sich ärmere Bevölkerungsschichten am ehesten leisten konnten. Wie überall in Deutschland, wo das Geld knapp war, wurden auch an der Bröl die Häuser mit Holz gebaut, erst auf dem blanken Boden, später auf Steinfundamenten.

Als Startpunkt der Wanderung empfiehl sich ein Ruppichterother Kreisverkehr

Schienen und Loren weisen darauf hin, dass im 19. Jahrhundert der Bergbau ein Grund für den Bau der 1954 stillgelegten und später abgebauten Bröltalbahn von Hennef nach Ruppichteroth und später weiter bis nach Waldbröl (Oberbergischer Kreis) war. Das „Brölbähnchen“ war die älteste deutsche Schmalspurbahn mit Personenbeförderung.

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Der fachwerkweg führt auf 11 Kilometern rund um Ruppichteroth.

Als Startpunkt zum Wandern empfiehlt sich eben jener Ruppichterother Kreisverkehr. Unweit halten die Buslinien SB53 und 531, die die Verbindung zur Siegtalbahn in Hennef und nach Waldbröl herstellen. Gegen den Uhrzeigersinn geht es an den nördlichen Berghöhen der Nutscheid entlang bis nach Velken, wieder hinunter bei Oeleroth über die Bröl.

Wanderung bietet reizvolle Blicke auf das Bröltal und ins Bergische Land

Zu Grenzgängern werden die Wanderer, wenn sie rund 60 Höhenmeter auf drei Kilometern Strecke überwunden haben und das Nümbrechter Dörfchen Lindscheid erreichen. Dort betreibt Klaus Weber seine Saftkelterei, die ihre Äpfel von Streuobstwiesen aus der Region zwischen Wipperfürth, Königswinter, Siegen, Bergisch Gladbach und Olpe bezieht und auch unter dem Label „Bergisch pur“ verkauft.

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Kaum Höhenunterschiede verzeichnet der Weg durch herbstliche Wälder, über Kalamitätsflächen, die Winde und Borkenkäfer übrig gelassen haben, und über die Wiesenwege zurück nach Ruppichteroth mit einigen gut erhaltenen Fachwerkbauten.

Unterwegs bieten sich viele reizvolle Blicke auf den Ort im Bröltal selbst, aber auch ins Bergische Land und darüber hinaus. Bergisch und Oberbergisch heißt die Gegend im Übrigen nicht wegen ihrer hügeligen Prägung, sondern wegen der ehemaligen Landesherren, der Grafen von Berg. Im Bröltaldorf zurück, lohnt sich auch dort im Anschluss an den Fachwerkweg ein kleiner Rundgang. Mit der Dorfschänke und dem Gasthaus an Sankt Severin gibt es dort gleich zwei einladende Einkehrmöglichkeiten.

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