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Kostenexplosion A565Der neue Tausendfüßler in Bonn wird teurer als gedacht

Lesezeit 2 Minuten
Der Tausendfüßler aus der Vogelperspektive.

Der Tausendfüßler wird erneuert. Allerdings sind die Kosten für den Ausbau gestiegen.

Die Autobahn GmbH will den Abschnitt zwischen Bonn-Endenich und Autobahnkreuz Bonn-Nord ausbauen. Aber die Kosten dafür sind gestiegen. 

Im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans 2030 wird die A565 in Bonn ausgebaut. Neben der verkehrstechnisch wichtigen Bonner Nordbrücke wird auch der „Tausendfüßler“, wie der Brückenzug zwischen Bonn Endenich und dem Autobahnkreuz Bonn-Nord landläufig genannt wird, ausgebaut. Die Kosten dafür sind gestiegen, wie die Autobahn GmbH auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ bestätigte. Lagen sie im März 2025 noch bei 293 Millionen Euro, soll der Umbau nun 450 Millionen Euro kosten. Als Grund für die Kostenexplosion nennt die Autobahn GmbH die gestiegenen Baupreise.

Der „Tausendfüßler“ ist nicht mehr tragfähig – der Ausbau ist teurer als gedacht

Nach Angaben der Autobahn GmbH ist der Tausendfüßler am Ende seiner rechnerischen Nutzungsdauer angelangt und langfristig nicht mehr tragfähig. 

Eine Grafik zeigt eine Karte der A565 von oben. Mit den Zahlen eins bis drei sind Brückenabschnitte gekennzeichnet.

Die einzelnen Brückenabschnitte beim Ausbau der A565: Tausendfüßler (1), Dransdorfer Weg (2), Gerhard-Domagk-Straße (3).

Derzeit befindet sich das Projekt nach Angaben der Autobahn GmbH in der Planungsphase. Der Baubeginn ist – abhängig vom Zeitpunkt der Baurechtserlangung – für Ende 2026 vorgesehen. Die Baumaßnahmen sollen insgesamt sechs Jahre betragen. 

Nach Angaben der Autobahn GmbH werden zunächst die Arbeiten am Endenicher Ei durchgeführt, die voraussichtlich im Spätsommer 2027 abgeschlossen sein werden. Die Phasen der Verkehrsführung auf der A565 werden so aufeinander abgestimmt, dass der Verkehrsfluss erhalten bleibt.

Die Sanierungsarbeiten an der Friedrich-Ebert-Brücke, über die die A565 weiterführt, sind in vollem Gange. Ein Neubau der Brücke wird frühestens Mitte der 2030er Jahre angestrebt.

Kapazitätsgrenze der vierspurigen Strecke ist längst erreicht

Nach Angaben der Autobahn GmbH befahren täglich rund 90.000 Kraftfahrzeuge über diesen Autobahnabschnitt. Damit ist die Kapazitätsgrenze der noch vierspurigen Strecke bereits überschritten. 

Geplanter Ausbau der A565 in Bonn

Um die Belastung des Brückenzugs bis zum Ausbau zu kompensieren, wird dieser nach Angaben der Autobahn GmbH entlastet. Auf dem Tausendfüßler dürfen nur Lkw bis 30 Tonnen Gesamtgewicht fahren, auf den Bauwerken Dransdorfer Weg und Gerhard-Domagk-Straße bis 45 Tonnen Gesamtgewicht – vorbehaltlich jährlicher Sonderprüfungen.