Angehender DrogenspürhundWelpe „Fox” macht eine Ausbildung bei der Bonner Polizei

Der kleine Fox mit seiner Hundeführerin Polizeikommissarin Katharina Baltes.
Copyright: Polizei Bonn
Bonn – Eigentlich soll er still sitzen. Das klappt auch, aber nur kurz. Dann steht er auf, stürmt auf die Kamera zu. Ein Schnüffeln und schon hat er die Linse abgeleckt. Es ist nicht einfach den kleinen Malinois-Rüden Fox für ein Foto ruhigzustellen.
Der zehn Wochen alte Welpe hat einfach Interesse an Allem. Mal wird hier geknabbert, da geschnüffelt oder einfach rumgerannt. Aber bald wird es ernst, bald wird er Polizist. Um genauer zu sein, wird er mit zwölf Monaten ein aktives Mitglied bei der Diensthundeführerstaffel in Bonn.
Strenge Auflagen und Tests
Der kleine Fox kommt aus der landeseigenen Zucht für Polizeihunde in Schloß Holte-Stukenbrock und soll mit circa einem Jahr zum Schutzhund und dann weiter zum Sprengstoffhund ausgebildet werden. Bei Polizeihunden ist es wichtig, dass die sogenannte Aggressionsbereitschaft und das Umwelt- und Sozialverhalten stimmen.
Denn nur dann darf Fox die Ausbildung zum Schutzhund auch bewältigen. Diese Auflage ist streng an regelmäßige Tierarztkontrollen geknüpft. Es findet eine Ankaufsüberprüfung statt und der Hund kann bei positiver Musterung vom Land übernommen werden und somit zum Schutzhund ausgebildet werden.
Doch die sogenannte Aggressionsbereitschaft bedeutet nicht, dass besonders kampfwillige Hunde als Polizeihunde bevorzugt werden. Ein Hund mit Aggressionsbereitschaft lässt sich nicht einschüchtern, wenn beispielsweise ein schwarz gekleideter Täter mit einer Waffe oder Gegenstand auf ihn zukommt. Im Gegenteil: Der Hund geht dann bellend auf den Täter zu und weicht keinen Schritt zurück. Man könnte sagen, der Hund stellt sich, wie seine menschlichen Kollegen, dem Täter mutig entgegen.
Poliziehundeführer müssen auch in die Schule
Schutzhunde oder Schutzhundanwärter müssen aber nicht zwingend aus der landeseigenen Zuchtstelle kommen. Die einjährige Teddy beispielsweise stammt aus privater Haltung. Die aufgeweckte Malinois-Hündin zeigt jetzt schon eine gute Aggressionsbereitschaft. Sie soll bald die Ausbildung zur Schutzhündin antreten.
Die Ausbildung zum Polizeischutzhund macht das Tier nicht alleine durch. Auch der Polizeihundeführer, bei der der Hund außerhalb des Dienstes wohnt, muss auch die (Hunde-)Schule besuchen. In diesem Fall aber eine spezielle landeseigene Schule, in der die Bezugsperson zusammen mit „ihrem“ Hund zur Hundeführerin ausgebildet wird.Für die Hunde verlangt ein Einsatz einiges ab: Die Hunde müssen topfit und konzentriert sein.
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Der eigene Spiel- und Beutetrieb wird dafür genutzt und dementsprechend auf Rauschgift, Sprengstoff und Co. gelenkt. Der Hund ist dann vollkommen in seinem Element und wird dadurch sehr gut ausgelastet. Und ein hartnäckiges Gerücht kann entkräftet werden: Rauschgiftspürhunde werden nicht selbst mit Drogen gefüttert, um besser auf diese anzuspringen. Ein Hund auf Drogen könnte seinem Spiel- und Beutetrieb nicht klar folgen und hätte daher im Polizeidienst keinen Nutzen.
Mit neun Jahren geht’s für die Polizeihunde in den Ruhestand. Dann blicken sie auf eine gute, erfolgreiche Karriere zurück. Der kleine Fox scheint schon sehr gespannt darauf zu sein, endlich seinen Dienst anzufangen. Im Polizeipräsidium Bonn zaubert er jedem seiner menschlichen Kollegen schon ein Lächeln ins Gesicht. (EB)