Am Dienstag, 17. Juni, wurden der Bonner Polizei sechs Betrugsdelikte im Bonner Stadtgebiet angezeigt. Die Taten ereigneten sich in den Bereichen Kessenich, Endenich, Oberkassel und Buschdorf. Bei allen Fällen gaben sich die Täter wahrheitswidrig als Bankmitarbeiter aus.

Täter holen EC-Karten persönlich ab

In vier Fällen meldeten sich die Täter zunächst per Telefon und gaben sich als Bankmitarbeiter aus. Sie täuschten vor, dass es auf dem Konto der Angerufenen Probleme mit einer hohen Zahlungsaufforderung beziehungsweise Geldabbuchung gebe. Die Anrufer kündigten an, dass ein Mitarbeiter die EC-Karten zur weiteren Überprüfung vor Ort abholen müsse. Dabei erfragten die Täter auch die PIN.

Zwei dieser Betrugsdelikte blieben im Versuchsstadium, weil die Angerufenen misstrauisch wurden und es nicht zu einer Übergabe der Bankkarten kam. In zwei Fällen nahmen die falschen Bankmitarbeiter jedoch die EC-Karten entgegen und nutzten diese später für Geldabhebungen und Zahlungen.

Weitere Betrugsmaschen mit falschen Bankmitarbeitern

In einem weiteren Fall gab sich ein Anrufer als Bankmitarbeiter aus und täuschte dem Angerufenen vor, es habe verdächtige Aktivitäten auf seinem Konto gegeben. Der Betrüger forderte sein Opfer auf, das Online-Banking zu starten. Im Rahmen des Telefonats verschaffte sich der Unbekannte Zugriff auf den Computer und veranlasste eine Überweisung in Höhe von mehreren tausend Euro.

Bereits am Montag, 16. Juni, ereignete sich ein weiterer Fall: Zwei unbekannte Täter erschienen als angebliche "Sicherheitsmitarbeiter" einer Bank vor Ort und behaupteten, dass in der Nachbarschaft vermehrt Falschgeld im Umlauf sei. Unter dem Vorwand, vorhandene Bargeldbestände überprüfen zu müssen, erbeuteten sie einen noch nicht abschließend festgestellten Bargeldbetrag.

Polizei warnt vor der Betrugsmasche

Das Kriminalkommissariat 24 der Bonner Polizei ermittelt in allen genannten Fällen wegen Betruges und warnt vor der Masche der "falschen Bankmitarbeiter". Die Ermittlerinnen und Ermittler raten zu gesundem Misstrauen bei allen Anrufen und empfehlen, am Telefon keine Angaben zu finanziellen Verhältnissen zu machen.

Außerdem sollten keine Informationen zu Bankdaten, Zugangsdaten oder Passwörtern herausgegeben werden. Bei Verdacht auf einen Betrugsversuch sollte das Telefonat sofort beendet und die Polizei über den Notruf 110 informiert werden. Grundsätzlich sollten keine Unbekannten in die Wohnung gelassen und niemals Geld oder Wertsachen an Unbekannte übergeben werden. (red)

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