Schimmel in Kühltruhen, die Toilette als Lagerraum: Die Kontrolleure sprechen von „ekelerregenden“ Zuständen.
„Ekelerregend“Döner-Imbiss in Bonn nach Lebensmittel-Kontrolle geschlossen

Eine Lebensmittelprobe in einem Labor (Symbolfoto).
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Lebensmittel-Kontrolleure der Stadt Bonn haben bei einer Inspektion eines Döner-Imbisses gravierende Hygienemängel festgestellt. Die bei der Kontrolle festgestellten Verstöße waren so schwerwiegend, dass der Betrieb vorübergehend geschlossen wurde.
Wie aus dem beim Landesamt für Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen veröffentlichten Bericht vom 31. Juli hervorgeht, wurden bei der Lebensmittel-Kontrolle der Gastro-Einrichtung „Mahlzeit Bonn“ in der Meckenheimer Allee diverse Mängel ermittelt.
Bonner Imbiss: Lebensmittel-Kontrolleure finden ekelerregende Zustände
Bei der Beschreibung der Zustände, die in dem Bonner Gastro-Betrieb herrschten, mussten jedoch auch die Kontrolleure mehrfach auf den Begriff „ekelerregend“ zurückgreifen.
Die Liste der Verstöße ist lang. So konnte unter anderem keine Dokumentation der Eigenkontrollen und der Personalschulungen vorgelegt werden, teilten die Prüfer mit. Im Treppenhaus habe sich der Wandanstrich abgelöst, während unter der Treppe altes Fett unverschlossen gelagert worden sei.
Auf der Tiefkühltruhe und im Wandbereich lagen dem Bericht zufolge tote Insekten. Im Kühlraum sei der Verdampfer schimmelähnlich verunreinigt gewesen, im Deckenbereich waren den Angaben nach bräunliche Ablagerungen zu erkennen. Auch der Fußboden und die Regale seien verunreinigt gewesen.
Imbiss in Bonn: Schimmel in Kühltruhen, Toilette als Abstellraum
Die Temperaturen im Kühlraum an der Meckenheimer Allee in Bonn lagen bei Plus 20 Grad, an einigen Lebensmittelverpackungen waren Schimmelablagerungen zu erkennen. „Beim Öffnen der Kühltruhen war ein ekelerregender, beißender Geruch wahrzunehmen. Rindfleisch wurde im Fleischsaft in einer Kiste gelagert, von der ein saurer, ekelerregender Geruch ausging“, schreiben die Prüfer in ihrem Bericht.
Die Innenräume der Tiefkühltruhen seien durch „rötliche, gefrorene Flüssigkeiten“ verunreinigt gewesen. Am Handwaschbecken in der Küche seien zudem keine Einmalhandtücher vorhanden und der Toilettenraum sei als Abstellraum für Bedarfsgegenstände und Konserven genutzt worden.
„Aufgrund der Gesamtumstände wurde der Betrieb vorübergehend geschlossen“, teilten die Lebensmittel-Kontrolleure mit.
Döner-Imbiss „Mahlzeit Bonn“ wieder geöffnet
Auf dem Portal „Lebensmitteltransparenz.nrw“ veröffentlichen die Prüfer des Landes NRW Verstöße gegen Hygienevorschriften in der Gastronomie, die so schwerwiegend sind, dass ihretwegen mindestens ein Bußgeld von 350 Euro zu erwarten ist. Nur weil ein Restaurant auf der Liste auftaucht, bedeutet das aber nicht, dass Kunden ihre Gesundheit mit einem Besuch tatsächlich gefährdet haben.
Wie aus dem Bericht hervorgeht, konnte der Betrieb „Mahlzeit Bonn“ fünf Tage darauf wieder geöffnet werden. Offenbar wurden die beanstandeten Mängel bis zu einer Nachkontrolle beseitigt. Der Inhaber wird sich dennoch auf ein Bußgeld von mindestens 350 Euro einstellen müssen. (jv)