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FehlalarmFeuerwehr Bonn kommt mit fünf Wagen, steigt über Drehleiter ein – für angebranntes Essen

Lesezeit 2 Minuten
Ein Feuerwehrauto fährt mit Blaulicht über eine Straße bei Nacht.

Die Feuerwehr rückte am Mittwochabend zur Bornheimer Straße in Bonn aus. (Symbolbild)

Mit einem ganzen Löschzug ist die Feuerwehr am späten Mittwochabend zu einem Brandalarm an der Bornheimer Straße gefahren.

Nach außen muss es ausgesehen haben, wie ein Großeinsatz – die Feuerwehr war mit fünf Wagen vor Ort, die Straße blinkte vor lauter Blaulicht und die Einsatzkräfte nutzten eine Drehleiter, um auf einen Balkon zu gelangen – doch für die Feuerwehrleute war das Routine, sagt ein Sprecher. 

Einsatzkräfte sind am Mittwochabend, 27. September, mit einem Löschzug zu einem Brand im Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses an der Bornheimer Straße ausgerückt. Jedoch stellte sich die Meldung als Fehlalarm heraus. Niemand kam zu Schaden. In die Wohnung hatte sich die Feuerwehr jedoch zur Sicherheit trotzdem Zutritt verschafft.

Essen auf dem Herd löste den Einsatz aus

„Als die Einsatzkräfte vor Ort ankamen und sich Zutritt zur betroffenen Wohnung verschafft hatten, stellte sich glücklicherweise heraus, dass es sich nur um verbranntes Essen auf dem Herd handelte“, erklärte Feuerwehrsprecher Heiko Basten auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. 

Die Feuerwehr sei dennoch mit fünf Wagen ausgerückt, weil das bei einer bestimmten Alarmstufe anhand der Alarm- und Ausrückordnung so vorgegeben sei. So war beispielsweise zunächst nicht sicher, ob sich Personen in der Wohnung im Obergeschoss aufhielten und sich möglicherweise in Gefahr befanden. Daher müsse dann ein ganzer Löschzug mit vier bis fünf Wagen ausrücken. „Da gehen wir kein Risiko ein“, so Basten.

Feuerwehrkräfte gelangten in Bonn über den Balkon in die betroffene Wohnung

„Zuerst wollten die Kollegen durch das Treppenhaus in die Wohnung gelangen und hätten die Tür gewaltsam öffnen müssen. Das war jedoch nicht mehr nötig. Sie haben die Drehleiter genutzt, um von außen über den Balkon in die Wohnung zu kommen. Das ging gewaltfrei, da ein Fenster gekippt war.“ 

Es befand sich niemand in der Wohnung. Die Feuerwehrkräfte fanden angebranntes Essen auf dem Herd, mussten aber keine Maßnahmen mehr ergreifen. Für Basten sei es durchaus nachvollziehbar, dass umstehende Beobachter von einem Großeinsatz ausgehen könnten, wenn sie die Drehleiter und so viele Wagen sähen. „Das ist jedoch ein absoluter Standard-Einsatz. Vor allem in einer Großstadt wie Bonn komme es oft zu Einsätzen wegen angebranntem Essen“, sagt Basten.

Doch was ist mit den Bewohnern, die nicht zu Hause waren, als die Feuerwehr kam? Sie würden von der Polizei informiert, sagt Basten. Das Einsatzprotokoll leite die Feuerwehr an die Polizei Bonn weiter. Und die ermittele dann in solchen Fällen die Bewohner und kläre auch Fälle, bei denen Fenster oder Türen von Einsatzkräften beim Betreten der Wohnung beschädigt werden mussten. „Aber das ist in diesem Fall ja nicht passiert“, so Basten. (at)