Hardtbergbad in BonnDiese Varianten gibt es für die Sanierung

Das Hardtbergbad ist in die Jahre gekommen und muss saniert werden. Ein Planer hat nun verschiedene Varianten vorgelegt .
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Bonn – An Auswahlmöglichkeiten mangelt es beim Hardtbergbad nicht: Für die Sanierung ohne und mit verschiedenen Erweiterungsmöglichkeiten von der Ganzjahresrutsche bis zur Boulder-Wand hat der von der Stadtverwaltung beauftragte Planer jetzt einen Vorentwurf mit mehreren Modulen vorgelegt. Die Kosten für die verschiedenen Varianten liegen zwischen gut 15 und knapp 30 Millionen Euro. Die Vorentwurfsplanung wird jetzt dem Stadtrat und den Ausschüssen zur Entscheidung über die weiteren Schritte vorgelegt.
Zahlen
Das Hardtbergbad wurde 1968 errichtet und 1982 zum Kombi-Bad erweitert. Der Hallenbad-Teil besteht aus einem Mehrzweckbecken mit fünf Bahnen und einem Lehrschwimmbecken. Energetische Sanierungsmaßnahmen wurden laut Stadt bislang nicht durchgeführt. Das ganzjährig geöffnete Bad wird im Durchschnitt von 117 000 Gästen jährlich besucht, 2018 kamen 146 529 Besucher. Der durchschnittliche Zuschussbedarf liegt nach Angaben der Verwaltung bei rund einer Million Euro im Jahr. (wki)
Der Stadtrat hatte schon im September 2016 die Verwaltung beauftragt, einen Generalplaner mit der energetischen Sanierung des Hardtbergbades zu beauftragen. Über die vorgeschlagenen Planungsvarianten wird der Rat dann entscheiden. Für die dringend notwendige Sanierung, die in den Modulen 1 bis 3 beschrieben wird, sollen die nächsten Planungsschritte zügig beschlossen werden. Mit der vorgezogenen Sanierung soll sichergestellt werden, dass nicht alle Bäder gleichzeitig wegen Sanierungen geschlossen werden müssen. Die den Modulen 4 bis 8 zugrunde liegenden Ideen sollen dagegen nach dem Willen der Verwaltung erst in den Bürgerbeteiligungsprozess im Rahmen der zukünftigen Gestaltung der Bäderlandschaft einfließen.
Module 1 und 2
Vorgesehen ist eine grundlegende energetische Sanierung von Dach, Gebäudehülle und technischer Ausstattung, die unter anderem für Energie-Einsparungen sorgen soll. Zusätzlich soll auch die Barrierefreiheit verbessert werden. Die Kosten schätzt der Planer auf rund 15,4 Millionen Euro, inklusive eines Risiko-Zuschlags und den Baupreissteigerungen bis zum Jahr 2021. Darüber hinaus soll das Hardtbergbad für etwa 2,8 Millionen Euro ein zusätzliches Lehrschwimmbecken erhalten (Modul 2), das langfristig das marode Becken in der Derletalschule ersetzen soll, das seit Herbst 2017 wegen technischer Mängel geschlossen ist. Es soll nur noch für eine Übergangszeit von einigen Jahren ertüchtigt werden, damit es während der Bauzeit im Hardtbergbad wieder zur Verfügung steht.
Modul 3
Im Freibadbereich müssen nach Einschätzung des Planers sämtliche Beckenköpfe erneuert und einige Schäden an den Leitungen behoben werden. Bei zwei Schwallwasserbehältern unterhalb des großen Außenbeckens muss der Beton saniert werden. Darüber hinaus soll eine neue Wirtschaftszufahrt angelegt werden. Hier werden samt Risiko-Zuschlag und Baupreissteigerung bis 2021 Sanierungskosten von etwa 3,7 Millionen Euro erwartet.
Module 4 bis 8
Um aus dem Hardtbergbad ein Familienbad zu machen (Module 4 bis 6), müsste ein Anbau mit Kursbecken, Eltern-Kind-Bereich und einer Gastronomie errichtet werden, der etwa 5,6 Millionen Euro kosten soll. Eine Ganzjahresrutsche liegt laut Schätzung bei 1,8 Millionen Euro (Modul 7). Als Erweiterung des Kletterwaldes könnte im ungenutzten Keller des Schwimmbades für 210 000 Euro eine kleinere Indoor-Kletterhalle geschaffen werden (Modul 8).
Finanzierung
Für die Finanzierung der Module 1 bis 3 werden rund 22 Millionen Euro benötigt. Die könnten aus Mitteln der Bäderpauschale bezahlt werden, in der rund 26 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Allerdings wäre die Pauschale dann aber auch zum Großteil aufgebraucht. Für weitere Sanierungen in anderen Bädern muss die Verwaltung die erforderlichen Mittel für den nächsten Haushaltsplan anmelden. Vom Bund wird die Maßnahme nicht gefördert. Laut SPD hat die Verwaltung mitgeteilt, dass Bonn nicht mit Mitteln aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ bedacht wird.