Troisdorfer Kabarettist unterstütztBad Honnefer Karnevalsclub spendet an Kinderhospiz

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Frühaufsteher: Sebastian Pufpaffs Arbeitstag beginnt um 4.45 Uhr und von daher kommt er mit wenig Schlaf aus.

Bad Honnef/Bonn – Kein Karneval, keine Kamelle, keine Party – alles wegen Corona. Wohin dann mit dem eingesparten Geld? Wir tun damit Gutes, beschloss der Vorstand des Bad Honnefer Karnevalsvereins Tanzcorps Sackmarie. Da traf es sich, dass der Kabarettist Sebastian Pufpaff nicht nur seit zwei Jahren eines von 75 Mitgliedern des 2017 gegründeten Clubs ist, sondern auch Schirmherr des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes (AKHD) Bonn.

Er konnte die Jecken, die so merkwürdige Spitznamen tragen wie „Vosi“, „Präsi“, „Schatzi“, „Kulti“ und „Zugi“, überzeugen, als eines von drei Hilfsprojekten den Hospizdienst zu unterstützen. Gemeinsam mit Sackmarie-Schatzmeister Christian Simon („Schatzi“) fuhr er am Donnerstag zur AKHD-Geschäftsstelle in die Reuterstraße und überbrachte einen Scheck über 2500 Euro. Simon: „Wir wollen zeigen, dass wir nicht nur Kölsch und Alaaf sind, sondern ein Verein mit Herz“.

Hospizdienst hat in Corona-Zeit weniger Spenden bekommen

Thomas Meier, für die Öffentlichkeitsarbeit zuständiger Mitarbeiter des Hospizdienstes, freute sich über die Spende, denn in den vergangenen zwölf Monaten habe der AKHD einen Rückgang an finanziellen Zuwendungen zu verzeichnen. Er betreut zurzeit in Bonn und im Kreis 30 Familien, in denen ein Kind an einer lebensverkürzenden Krankheit leidet. Ehrenamtliche Begleiterinnen und Begleiter, die dafür besonders geschult werden, besuchen die Familien und bieten Unterstützung während der Erkrankung, beim Sterben und auch über den Tod hinaus.

„Wir geben Zeit“, damit etwa die Eltern mal ein, zwei Stunden für sich haben, berichtete Meier. Die Besuche finden in diesen Wochen unter Hygienebedingungen statt, „aber man muss den Kindern nicht erklären, warum wir in Schutzkleidung kommen“, sagte Meier, „das wissen sie, nicht zuletzt von den Eltern“.

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Wie vermittelt Sebastian Pufpaff seinen zwei Kindern, dass in der Pandemie vieles anders ist als sonst? „Wir machen das spielerisch, kapseln sie nicht von den Nachrichten ab“. Der Kinderkanal KiKa sei dabei eine Superhilfe. Er selbst ist nach der Osterpause ab dem 26. April mit seiner Sendung „Noch nicht Schicht“ wieder im Fernsehen zu sehen. Montags bis donnerstags meldet sich der Satiriker um 19.50 Uhr bei 3sat und nach den Spätnachrichten im ZDF für sechs bis sieben Minuten aus dem Homeoffice, weil Kabarett im öffentlichen Raum ja noch nicht stattfinden kann. Bis zum (möglichen) Beginn der Fußball-Europameisterschaft sind 25 Folgen geplant.

Die Osterruhe habe ihm viel Stoff geliefert, um auf den Putz zu hauen. „Und ich werde weiterhin die Trommel schlagen für die Kultur“, verspricht Pufpaff. Denn die bleibt im Lockdown. Wenn nicht einmal mehr Open Air gespielt werden dürfe, sei das „der Tod vieler Veranstaltungen“, warnt der Bad Honnefer, der nicht verstehen kann, dass Hygienemaßnahmen, die etwa bei Friseuren gelten, nicht auch in Theatern angewendet würden.

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