Ausgesetzte Rhodesian-Ridgeback-HündinKlümpchen geht es mittlerweile gut

So sah Klümpchen aus, als sie ausgesetzt wurde.
Copyright: Tierschutzverein Thea
Windeck – Das Schicksal von Klümpchen interessiert noch immer viele Tierfreunde. Der Hündin geht es mittlerweile gut. Im April vorigen Jahres wurde sie hilflos auf einem Parkplatz in Windeck gefunden.
Es war eine Verzweiflungstat: Die frühere Besitzerin von Klümpchen ist Hartz-IV-Empfängerin und konnte die teure Behandlung der Rhodesian-Ridgeback-Hündin nicht bezahlen.
Deshalb setzte sie den herzkranken Welpen am 12. April am Parkplatz an der Kreisstraße 55 in Windeck aus. Dort wurde das völlig verängstigte Tier gefunden und zum Tierschutzverein Thea gebracht. Vorsitzender Wilhelm Muth kam durch intensive Recherchen auf die Spur der Besitzerin. "Nachdem der junge Hund auf dem Parkplatz angebunden war", so Muth, "ist die Frau noch am Abend erneut zu der Stelle gefahren, um sicher zu stellen, dass das hilflose Tier nicht über Nacht in der Kälte dort ausharren muss".
Als sie sah, dass der Hund nicht mehr da war, sei sie beruhigt gewesen. Im Gespräch hätte die Frau aus Eitorf Wilhelm Muth berichtet, dass ein schwerer Herzfehler bei einer Impfung durch den Tierarzt aufgefallen sei. Da sie die teuren Behandlungskosten nicht übernehmen konnte, sah sie nur noch das Aussetzen des Tieres als Ausweg. Es sei ihr aber sehr schwer gefallen. Das Tier sei nicht aus einer offiziellen Zucht gekommen. Die Hundefreunde von Thea kümmern sich seitdem intensiv um Klümpchen. Vier verschiedene Tierärzte wurden befragt - die Rettung kam dann durch einen Herzspezialisten aus Duisburg. Er diagnostizierte, dass der schwere Herzfehler auch durch Tabletten in den Griff bekommen werden kann.
Wie geht es der Hündin nun nach über einem Jahr? „Klümpchen ist ein sanfter, abwartender Hund geworden. Sie ist sehr folgsam und zeigt keine Verhaltensauffälligkeiten, sondern entwickelt immer mehr die Charaktereigenschaften eines Rhodesian Ridgeback. Sie liebt es in der Sonne zu liegen, langsame Spaziergänge und mit den beiden weiteren Hunden in der Pflegestelle ausgiebig zu spielen, wobei sie ihre körperlichen Grenzen kennt und sich dann aus dem Spiel zurück zieht. Sie friert sehr schnell, das ist aber mit einer Decke oder einem Hundemantel schnell behoben“, berichtet Gina Barth-Muth von Thea.
Viele kleine Erkrankungen problematisch
Klümpchen wolle immer und überall dabei sein. Sie sei sehr verschmust und könne schon Türen und Schubladen öffnen. „Klümpchen ist freundlich zu Menschen, Katzen und zu fremden Hunden. Aufgrund der zu Beginn ihres Lebens fehlenden tierärztlichen Versorgung und der damit einhergehenden Unterversorgung ihres Organismus mit Sauerstoff, wurde festgestellt, dass sie eine Fehlentwicklung fast aller inneren Organe hat. Dies ist für sie jetzt noch kein Problem und wir hoffen, dass sich das auswächst, da es sich um eine Entwicklungsverzögerung handelt“. Bei der jährlichen Kontrolle des Herzens per Ultraschall sei der Herzspezialist Dr. Kaser in Bensberg sehr zufrieden gewesen.
Problematisch seien aber die vielen „kleinen“ Erkrankungen, die Klümpchen immer wieder befielen, angefangen von Blasenentzündung bis hin zur Erkältung. Sie würde dann sehr unruhig und suche Hilfe, indem sie auf die Personen in der Pflegefamilie klettere und sich auf deren Schoß setze.
„Dann steht sie wieder auf und läuft die ganze Nacht umher und muss stetig beruhigt werden und es muss ein ständiger Körperkontakt erfolgen. Sie bleibt somit ein regelmäßiger Patient beim Tierarzt. Aufgrund der vom ersten Tag an, unglaublich liebevollen, freundlichen und ruhigen Art des Veterinäres und dessen Team, geht sie zum Glück gerne dorthin. Sie rennt vom Auto in die Praxis und muss erst einmal alle begrüßen. Sie hat die Herzen der Mitarbeiter und des Tierarztes der Praxis im Sturm erobert. Alle Untersuchungen lässt sie geduldig und freundlich über sich ergehen. Leider ist sie noch sehr dünn und zur Zeit versuchen wir gemeinsam mit dem Tierarzt den Grund hierfür heraus zu bekommen“, berichtet Gina Barth-Muth.