Friedrichsquellen in EitorfHeimatverein saniert Bruchsteinmauer

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Mirja Renout und Alwin Müller vom Heimatverein kümmern sich mit Helfern um die Sanierung der Friedrichsquellen. 

Eitorf – Drei Quellen entspringen am Melchiorweg im Wandergebiet Hüppelröttchen aus einem etwa 20 Meter langen Bruchsteinbauwerk, den Friedrichsquellen. Seit dem Bau der Mauer in den Jahren 1934 und 1935 haben sie mit ihrem frisch sprudelnden Quellwasser unzählige Wanderer gelabt. Unter Einheimischen gilt es als Geheimtipp für bestes Kaffeewasser.

Kein Wunder also, dass vielen Eitorfern der Zustand der in die Jahre gekommenen Mauer Grund zur Sorge ist. Immer wieder gab es Nachfragen beim Heimatverein, der bereits 1993 mit dem Forstamt als Eigentümerin die erste Sanierung vorgenommen hatte.

Im Mai werden die Arbeiten abgeschlossen

Das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft ist nach zwei heißen Sommern und dem folgenden Borkenkäferbefall mehr als ausgelastet, deshalb hat sich in enger Absprache der Heimatverein Eitorf der Sanierung angenommen. Jetzt, im Mai, sollen die Arbeiten abgeschlossen werden.

In den Quellen leben Kleinstlebenwesen

Im Frühjahr 2021 gab das Forstamt dem Heimatverein Eitorf die Erlaubnis zur behutsamen Bestandssanierung. Die Quellen sind Lebensräume für unzählige Kleinstlebewesen. Weil nach EU-Richtlinien Quellfassungen nicht mehr gewollt sind, hat der Verein den Antrag auf Denkmalschutz für die Anlage gestellt.

Die Eitorf-Stiftung unterstützte das Sanierungsvorhaben über die jährliche Fund-Raising-Aktion mit 600 Euro. Die Eitorfer spendeten 1266 Euro. Die Kreissparkasse Köln verdoppelte bis 666 Euro jeden gespendeten Euro. (sys) 

Auch Mirja Renout engagiert sich für die Friedrichsquellen. Sie lebt im benachbarten Eitorf-Käsberg. „Die Quellen haben mich seit meiner Kindheit fasziniert. Als ich 2018 las, dass ihr Erhalt in Frage steht, weil das Einfassen von Quellen heute so nicht mehr möglich ist, stand mein Entschluss fest, dem Heimatverein beizutreten, der sich um eine Sanierung bemühen wollte.“

Für den Verein recherchierte sie zu den Friedrichsquellen und schrieb 2021 deren Historie für die Eitorfer Heimatblätter auf. Nun packt die 47-Jährige selbst tüchtig beim Sanierungsprojekt mit an. Mit Bauunternehmer Bernd Adolph, ihrem Cousin Steve und weiteren helfenden Händen werden rissige Fugen und eingestürzte Mauerteile repariert sowie fehlende Steine ergänzt.

Wurzeln und der Zahn der Zeit schädigten die Mauer

Grund für die massiven Schäden ist dabei nicht etwa massiver Hangdruck, wie anfänglich befürchtet. Verantwortlich sind vielmehr eingewachsenes Wurzelwerk, brüchige Steine, fehlende Verbinder im Mauerwerk und durch Wasser ausgewaschener Mörtel.

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Statt aus der Rinne lief das Wasser aus allen Ritzen und richtet Schaden an.

Letzteres ist verursacht durch einen veränderten Wasserlauf. Das 20 Meter oberhalb der Quellmauer im Hang austretende Wasser hatte sich einen Weg vorbei am Sammelschacht gesucht und lief anstatt aus den Quellnischen aus jeder erdenklichen Ritze.

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Das Wissen hat sich die Frau mit Faible für alte Fachwerkhäuser selbst angeeignet. Das Mauern mit Bruchstein sei eine Kunst für sich, sagt sie und zeigt auf ihr Tagewerk. Wie ein Puzzle hat sie aus einem gemischten Haufen aus Buntsandsteinen, Muschelkalksteinen und Grauwacke einige Reihen lose zu einem geraden Mauerwerk aufgebaut. Bevor der Entwurf zum endgültigen Festmörteln wieder abgebaut wird, wird der geplante Steinverbund abfotografiert.

Heimatverein forscht nach alten Fotografien

Der Heimatverein sucht Fotografien von den Friedrichsquellen aus der Zeit vor 1993. „Das würde uns bei den Arbeiten sehr helfen“, stellt Mirja Renout fest. Anstelle eines Blechschildes würde sie sich auch wieder eines aus Stein wünschen mit dem ehemaligen Originaltext: „Friedrichsquellen – Erbaut 1934-35 von den Notstandsarbeitern Wuppertals“. Allerdings gibt das Budget das nicht her.

Bilder können per E-Mail oder Post an den Heimatvereinsvorsitzenden gesandt werden: Heimatverein Eitorf, Alwin Müller, Im Bogen 19a, 53783 Eitorf.

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