KommentarIndustriemuseum in Eitorf hat das Zeug zum Touristenmagneten

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Der Hinterhof soll für Außengastronomie hergerichtet und der Blick zur Sieg freigemacht werden.

Der Hinterhof soll für Außengastronomie hergerichtet und der Blick zur Sieg freigemacht werden.

  • Die Idee, die Schoeller-Halle zu einem Museum umzubauen, verdient Applaus, findet unsere Autorin. Ein Kommentar.

Ein Industriemuseum im alten Backsteingewand, begehbare Geschichte, Gastronomie: Die Idee, die seit Jahrzehnten leerstehende Schoeller-Halle wieder mit Leben zu erfüllen, liegt ja eigentlich auf der Hand.

Überraschend, dass bislang niemand drauf kam, und umso beachtenswerter, dass es engagierte Privatleute sind, die ein solches Konzept nun entwickelt haben.

Zigarrenfabriken, Brauerei, Kammgarnspinnerei, Färberei – das Erbe einer Zeit, als in Eitorf die Industrie boomte, prägt auch heute noch das Ortsbild. Aber wer weiß denn noch, wie das anfing, wie das aussah, wie es das Leben im lauschigen Örtchen an der Sieg veränderte? Wer kennt die Geschichten hinter den Bauten? Wer weiß, welche Bedeutung ein Fluss wie die Sieg für die Ortsentwicklung spielte?

Das Museum in Eitorf hat das Zeug zum Touristenmagneten

Industrie- und Heimatgeschichte vereint mit dem Erlebnis Wasser, das hat – museumspädagogisch gut und spannend aufbereitet – das Zeug zum Touristenmagneten. Mit den leerstehenden Backsteingebäuden der Schoellerfabrik ist der perfekte Ort für ein solches Museum gefunden. Und die Bauten mit ihrem besonderen architektonischen Charme, die unbelebt vermutlich irgendwann aus dem Ortsbild verschwänden, blieben erhalten.

Mit Café in Siegnähe, mit Raum für Konferenzen, Hochzeiten und Ausstellungen, mit Kanuanlegestelle und Radstation würde sich das Industriemuseum perfekt in den Ort einbetten und ihn aufwerten. Dass die Schoeller-Inhaber zugesagt haben, die historischen Gebäude dafür zu sanieren, verdient ebenso Applaus wie die Ideengeber, die sich auf eigene Faust bereits Beratung und Unterstützung von Fachleuten holten.

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Sie haben den Grundstein für ein Zukunftsprojekt gelegt, das ausgebaut werden kann. Was die Zeche Essen oder das Gasometer in Oberhausen in groß vormachen, kann Eitorf in klein haben – wenn die Unterstützung kommt: von Sponsoren, von engagierten Eitorfern, von Gemeindeverwaltung und Politik.

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