Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

MCC Windeck-HurstKöln lehnt Motocross-Strecke in Windeck grundsätzlich ab

Lesezeit 3 Minuten

Windeck – Dem Motocross an der Oberen Sieg droht nun das endgültige Aus auf dem Gebiet der Gemeinde Windeck. Seit die Strecke im Tal nahe des Weilers Bach im September 2011 nach einer anonymen Anzeige stillgelegt wurde, hatten sich sowohl die Rosbacher Gemeindeverwaltung als auch die Unterlandschaftsbehörde des Rhein-Sieg-Kreises um eine Legalisierung des Betriebs dort bemüht.

Wie jetzt bekannt wurde, hat die Kölner Bezirksregierung bereits im April dagegen entschieden.

Rechtssicherheit gefordert

Noch Anfang der Woche hatte die CDU im Gemeinderat gefordert, die Motorsportler des MCC Windeck-Hurst müssten endlich Rechtssicherheit bekommen. Schließlich sei der Verein seit 40 Jahren aktiv, und es gebe eigentlich keinen Grund, die Genehmigung zu verweigern.

Bei der Kölner Bezirksregierung rief diese Forderung Erstaunen hervor. Das Thema sei seit dem Frühjahr vom Tisch, erklärte Moritz Moertter von der Pressestelle nach Rücksprache mit der Fachabteilung. Dort sei entschieden worden, dass sich das Gelände bei Windeck-Bach nicht für den Motorsport eigne. Das sei auch allen Betroffenen schon mitgeteilt worden.

Dass die Kölner Behörde gegen den MCC entschieden hat, bestätigt auch der Umweltdezernent des Rhein-Sieg-Kreises, Christoph Schwarz. Seine Behörde hatte sich wie auch die Gemeinde Windeck für den Erhalt der Crossstrecke in Windeck eingesetzt. „Wir haben versucht, Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen, um die Anlage zu legalisieren“, sagte Schwarz. Allerdings habe die Strecke nicht lange genug existiert, um ihr gegenüber dem Landschaftsschutz Bestandsschutz einzuräumen. Dennoch wäre das „nach unserer Auffassung kein Problem“ gewesen. Schade sei das Aus vor allem angesichts der guten Jugendarbeit, die der Verein an der Oberen Sieg betreibe.

Bürgermeister sucht nach Alternative

Enttäuscht gibt sich angesichts der Entscheidung in Köln auch Windecks Bürgermeister Hans-Christian Lehmann. Er sucht mit seinen Mitarbeitern derzeit fieberhaft nach einer Alternative für den MCC auf dem Gebiet der Gemeinde Windeck.

Unterdessen fährt Joachim Keller mit den jugendlichen Motorradfahrern zum Training zu befreundeten Vereinen im Umkreis. Das sei angesichts des immer noch ungebrochenen Interesses der Jugendlichen – rund 30 junge Motorradfans trainieren beim MCC – ziemlich aufwendig. Zehn junge Leute hätten deshalb auch schon das Handtuch geworfen und sich von dem Verein verabschiedet.

Enttäuscht ist Keller vor allem vom Ablauf der Verhandlungen. Sein Verein hatte im Herbst 2011 nach einer anonymen Anzeige den Betrieb auf dem Gelände einstellen müssen. Seitdem wird geprüft. Dass der Verein seit mindestens 40 Jahren auf dem Waldkurs fährt und dass es sogar Hinweise auf einen Rennbetrieb schon in den 50er- Jahren gibt, zählte nicht. Stattdessen wurde der wesentlich später in Kraft gesetzte Landschaftsschutz angeführt.

Nach einem Gespräch Anfang April habe Köln erst im Juni eine schriftliche Entscheidung geschickt. Ein direkter Brief an Regierungspräsidentin Gisela Walsken sei einfach an die Fachabteilung weitergegeben worden. Keller hofft jetzt wenigstens auf einen eingeschränkten Betrieb auf der Traditionsstrecke.