Realschule in HerchenJubiläum mit ein bisschen Wehmut

Ein Bild aus längst vergangenen Zeiten. Die ganze Schule stellte sich dem Fotografen.
Copyright: Privat Lizenz
Windeck – Ein bisschen Wehmut schwingt bei dem einen oder anderen schon mit, wenn die Realschule am Freitag ihren 50. Geburtstag feiert. Viele Ehemalige haben sich angesagt. Der Gründungsjahrgang von 1963 möchte sogar vollzählig kommen und auch alle ehemaligen Schulleiter werden erwartet.
Es wird, das steht schon fest, die letzte große Jubiläumsfeier sein. Schon im laufenden Schuljahr nämlich hat die Realschule nur noch fünf Jahrgänge, und jedes Jahr wird es einer weniger, bis in vier Jahren die letzten Abschlusszeugnisse überreicht werden. Wie die Hauptschule in Rosbach, so wird auch die Realschule in Herchen von der neuen Gesamtschule ersetzt, deren Mittel− und Oberstufe die Gebäude in Herchen-Bahnhof übernehmen werden.
Begonnen hatte der Schulbetrieb 1963 in der damals noch selbstständigen Gemeinde Herchen recht übersichtlich. Die Eingangsklasse mit 19 Jungen und sechs Mädchen wurde vor 50 Jahrenin der ehemaligen Berufsschule unterrichtet.
Es gab einen Klassenraum und ein winzig kleines Lehrerzimmer. Für die zweite Klasse wurde ein Jahr später vorübergehend ein Raum im Dachgeschoss des Feuerwehrhauses gleich nebenan hergerichtet. Weil die Bauarbeiten in Herchen-Bahnhof erst 1965 begonnen wurden, musste unweit der Berufsschule sogar noch eine Baracke errichtet werden. Erst mit dem Beginn des neuen Schuljahres Ende April 1966 standen die neuen Räume zur Verfügung. Fünf Klassen zogen dort ein. Beim Umzug packten Lehrer, Schüler und Spediteure gemeinsam an.
Oft kamen Einbrecher
Am neuen Standort startet die Realschule durch, wird 1967 Ausbildungsschule, und feiert ihr zehnjähriges Bestehen bereits mit 550 Schülern und 24 Lehrern. 1974 muss sich die Schulleitung gegen den erhobenenn Vorwurf wehren, die Leistung stehe zu sehr im Vordergrund. 1979 reicht der Raum nicht mehr aus, bis 1981 wird ein Erweiterungsbau errichtet: Nun sind es 648 Schüler in 22 Klassen.
Oft ist die Schule on Einbrechern heimgesucht worden, sie richteten allein 1982 70.000 Mark Schaden an, ein Jahr später weitere 32.000 Mark. Der Gedanke, ihre Schule werde zugunsten einer Gesamtschule aufgelöst, mobilisierte Ende 2011 auch Gegner einer umfassenden Neugestaltung der Windecker Schullandschaft. Am Ende wurde dennoch weitgehend harmonisch die neue Schule mit zwei Standorten, in Rosbach und Herchen, gegründet.
Die ersten Gesamtschüler werden in Herchen einziehen, wenn der Platz in Rosbach knapp wird. Am Ende sollen die jüngeren Schüler in Rosbach, die älteren in Herchen unterrichtet werden, weil dort eine Kooperation der Oberstufe mit dem Bodelschwingh-Gymnasium vorgesehen ist.