Windeck sei aufgrund des außerordentlichen ehrenamtlichen Engagements der Menschen und Vereine gut für das Projekt geeignet.
„Bundesweiter Leuchtturm“Pilotprojekt „Social Senior Club“ startet in Windeck

Windeck wurde nach Hamburg für eine dreijährige Pilotphase des Projekts „Social Senior Club“ der Hamburger Edgar und Nina Kummerfeldt Stiftung ausgewählt.
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Sich jung fühlen und das eigene Altern selbst bestimmen: Das ist die Grundlage für das ambitionierte Projekt „Social Senior Club“ der Hamburger Edgar und Nina Kummerfeldt Stiftung. Dass neben Hamburg die östlichste Gemeinde im Rhein-Sieg-Kreis, Windeck, für die dreijährige Pilotierungsphase ausgewählt wurde, bevor es auf weitere Kommunen und Landkreise ausgeweitet wird, hat Gründe.
„Das großflächige Windeck mit seinen 66 Ortschaften ist aufgrund des außerordentlichen ehrenamtlichen Engagements seiner Bürger und Vereine perfekt geeignet, um als bundesweiter Leuchtturm voranzugehen“, sagt der Vorstandsvorsitzende Ulrich Horn. „Zumal die Zusammenarbeit unseres Mitarbeiters René Schwerdtel mit Windecks Bürgermeisterin Alexandra Gauß schon im letzten Jahr Früchte getragen hat, als Windeck mit dem Familienpreis des Familienministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen für seine Familienfreundlichkeit und innovative Projekte, die das Zusammenleben und die Lebensqualität der Gemeinde stärken, geehrt wurde.“
Windecker Projekt dient als bundesweiter Leuchtturm
Erster Testlauf war ein überaus gelungener „Französischer Abend“ im Garten der Familie Schwerdtel. Bürgermeisterin Alexandra Gauß und die Stiftung hatten die Nachbarschaft „Am Berg“ in den Garten der Familie Schwerdtel in Herchen eingeladen, um zu zeigen, wie ohne professionelle Hilfe ein integratives privates Fest funktionieren kann. Einige hochbetagte Senioren sangen die französischen Chansons mit, insgesamt kamen rund 70 Gäste.

Heike Horn und Steffen Siegmund vom Stiftungsvorstand mit einem Herchener Besucher Klaus Döring.
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Eine Abordnung des Seniorenbüros Windeck war mit Schwerdtel ins Elsass gefahren, um Wein und Lebensmittel für den Abend einzukaufen. Vom Kind bis zum Senior war jede Altersgruppe in die Vorbereitungen involviert. Selbst Crêpes und Galettes wurden vor Ort gebacken. Sogar Baskenmützen lagen für die Gäste bereit, die Firma Renault Schroeder und das Ehepaar Malcher schufen mit französischen historischen Fahrzeugen den optischen Rahmen. Mit Chansons begeisterten Mieke Stoffelen aus Herchen und ihre Musiker von „Voilà la musette“. Ein großer Spaß war der Spielewettbewerb, bei dem alle Generationen sich in zufälligen Teams wiederfanden, um miteinander zu agieren und neue Bekanntschaften zu schließen.
Die Senioren im Seniorenheim „Tannenhof“ wurden einbezogen, die am folgenden Tag einen französischen Nachmittag mit Crêpes und Cidre feierten.
Stiftung wird Windeck bei Seniorenarbeit unterstützen
Aus Hamburg waren die drei Stiftungsvorstände als Ansprechpartner angereist, das Ehepaar Heike und Ulrich Horn sowie Steffen Siegmund. Die Edgar und Nina Kummerfeldt Stiftung ist eine reine Förderstiftung mit dem Ziel, die Lebensbedingungen für eingeschränkte Menschen und für Senioren zu verbessern.
Die Stiftung wird die Gemeinde Windeck langfristig und nachhaltig bei der Seniorenarbeit unterstützen, und zwar durch personelle Förderung der Seniorenarbeit in der Gemeinde. Ein entsprechender Kooperationsvertrag mit Bürgermeisterin Alexandra Gauß wird derzeit abgestimmt. Gekommen war auch die Bundestagsabgeordnete Lisa Winkelmeier-Becker (CDU), um sich vor Ort über das geplante Projekt zu informieren.

Hilfe, der Turm kippt, da nützt auch kein Rettungsversuch von Bürgermeisterin Alexandra Gauß.
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„Der Abend war ein voller Erfolg – ich hätte nie gedacht, dass sich Senioren und Nachbarn so aktiv einbringen und mit so viel Herzblut dabei sind. Das ist für uns eine sehr motivierende Erfahrung“, sagte Heike Horn vom Stiftungsvorstand. Demnächst ist ein solcher Abend im größeren Rahmen in Zusammenarbeit mit Vereinen in weiteren Nachbarschaften geplant.
Edgar Kummerfeldt war Kaufmann und Unternehmer mit Firmenbesitz im Hamburger- sowie im Kölner Hafen. Seine Frau Nina Kummerfeldt war leitende Europamanagerin des amerikanischen Kosmetikkonzerns Max Factor. Sie beschlossen zu Lebzeiten, dass ihr gemeinsames Vermögen in erster Linie Menschen mit Behinderungen jeden Alters helfen soll, vor allem aber alten Menschen, mit schweren Behinderungen, die nicht alleine für sich sorgen können. Sie gründeten die Edgar und Nina Kummerfeldt Stifung.
Der Social Senior Club ist kein Verein, sondern eine Marke. Er führt bestehende Angebote vor Ort intelligent zusammen und macht sie für alle erreichbar, um den Problemen einer alternden Nachbarschaft im Quartier selbstwirksam zu begegnen. Rückgrat ist eine niedrigschwellig, integrative App als Kommunikationsplattform mit einfacher Bedienung. Sie bietet eine Übersicht über tagesaktuelle Angebot, Tauschbörsen für Hilfeleistungen, Mitfahrgelegenheiten für Senioren, Lebensmittelbestellungen und vieles mehr.