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Gebühren sinkenDarum wird das Wasser in Windeck günstiger

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Das Klärwerk Herchen wird aufgerüstet. Insgesamt sollen dort mehr als drei Millionen Euro investiert werden.

Windeck – Das Wasser an der Oberen Sieg wird billiger. So hat es der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Die Gebühr für den Kubikmeter Wasser sinkt um insgesamt 20 Cent. Das Frischwasser wird fünf Cent billiger und kostet im nächsten Jahr 1,80 Euro. Der Preis für den Kubikmeter Schmutzwasser sinkt um 15 Cent auf 3,80 Euro.

Die Grundgebühr fürs Schmutzwasser liegt 2020 mit 12,50 Euro um 1,50 Euro unter dem jetzigen Wert. Die Gebühr fürs Regenwasser bleibt bei 1,40 Euro pro Quadratmeter versiegelter Fläche.

Es sei gelungen, ein Zeichen zu setzen, „dass nicht alles immer teurer wird“, betonte CDU-Fraktionschef Frank Steiniger. Die Gebühren in Windeck blieben nicht nur stabil, sie würden sogar gesenkt.

Windeck: 200.000 Euro Eigenkapital investiert

Dass die stabilen Preise nur mit einem Griff ins Eigenkapital des gemeindeeigenen Betriebes möglich wird, kam im Gemeinderat nicht mehr zur Sprache. Im Betriebsausschuss hatte die Leiterin des Eigenbetriebs, Heike Hamann, ursprünglich vorgeschlagen, die Abwasserpreise stabil auf 3,95 Euro pro Kubikmeter zu halten. Schon dafür hätten laut Wirtschaftsplan 50 000 Euro Eigenkapital in Anspruch genommen werden müssen. Die Preissenkung fordert nun den Einsatz von 200.000 Euro Eigenkapital.

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Die Gebühren für die Reinigung der Abwässer in Windeck stehen im landesweiten Vergleich mit in der Spitzengruppe. Im Durchschnitt zahlen die Menschen in Nordrhein-Westfalen drei Euro. In Köln werden pro Kubikmeter 1,54 Euro berechnet. Bezogen auf einen Musterhaushalt mit 200 Kubikmetern Frischwasserverbrauch im Jahr, und 130 Quadratmetern versiegelter Fläche hat der Bund der Steuerzahler für 2019 in Windeck 1128 Euro Abwasserkosten ausgerechnet. 2020 wären das 1092 Euro, also 36 Euro weniger als 2019.

Ein wesentlicher Kostenfaktor sind für alle Landkommunen die langen Kanäle von den teilweise verstreut stehenden Gebäuden über die Dörfer zu den Klärwerken. In Windeck, der flächenmäßig größten Gemeinde des Kreises, gibt es für rund 19 000 Einwohner 290 Kilometer Regen-, Schmutz- und Mischwasserkanäle und – das hat mit der Topographie zu tun – gleich vier Kläranlagen in Rosbach, Dattenfeld, Ehrenhausen und Herchen. Auch da sind Investitionen in Millionenhöhe nötig. Um einen Ausgleich zwischen den Kommunen zu schaffen, zahlt das Land stark belasteten Kommunen einen Zuschuss.